Stadt: Areal am Beueler Rathaus kann verkauft werden

Die Verwaltung ist zuversichtlich, dass die Bauarbeiten 2011 beginnen werden. Die Jecken stürmen 2012 das Brückenforum.

 Fast sah es so aus, als würde auf diesem Areal doch nur ein Park entstehen. Jetzt haben sich doch Bauwillige gefunden.

Fast sah es so aus, als würde auf diesem Areal doch nur ein Park entstehen. Jetzt haben sich doch Bauwillige gefunden.

Foto: Max Malsch

Beuel. Die Stadtverwaltung möchte bereits im Januar 2011 den notariellen Kaufvertrag für das Rathausdreieck unter Dach und Fach haben. Das rund 4 000 Quadratmeter große Areal zwischen Rathaus, Konrad-Adenauer-Platz und Sankt Augustiner Straße soll der Stadt rund zwei Millionen Euro einbringen.

Hinzu kommen weitere 365 000 Euro für ein städtisches Gebäude an der Friedrich-Breuer-Straße, das in das Bauprojekt eingebunden werden soll. Das hat die Verwaltung dem Planungsausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung mitgeteilt.

Wie berichtet, haben SPD, CDU und Grüne einen bereits vorgelegten Verkaufsbeschluss abgelehnt, weil nach wie vor kein Investor genannt wurde. Dieser, nach GA-Informationen ein Kölner Investor, soll am Mittwoch in der Sitzung der Bezirksvertretung genannt werden.

In der internen Mitteilung der Verwaltung, die dem GA vorliegt, heißt es lediglich, dass die Bad Honnefer Projektentwickler MBM (Martini, Boettcher, Menge) "in Kürze einen leistungsfähigen Partner in das Projekt einbinden" werden, der "Bonität und Erfahrung" mitbringe. Der Investor und seine Projektentwickler sollen vertraglich verpflichtet werden, den Siegerentwurf des Kölner Architekten Robert Wetzels innerhalb von zwei Jahren zu bauen.

Nach Wetzels Entwurf wird das Areal modelliert - es entsteht ein höher gelegener Stadtbalkon, von dem aus sich der Blick auf die Kennedybrücke öffnet. Der Clou ist ein 1 400 Quadratmeter großer Kaiser's Tengelmann, der sich vom einen dreieckigen Randgebäude am Platz zum zweiten auf der anderen Seite erstreckt.

Von außen ist er kaum als solcher auszumachen, weil er - vom Adenauer-Platz aus betrachtet - wie eine Plattform mit Treppenaufgang aussieht. Eine Rampe kann es übrigens nicht geben, weil diese zu steil würde. Stattdessen ist ein Aufzug geplant. Der Platz oben wird von einer Magnolie beherrscht.

Dahinter liegt zwischen Rathaus und Sankt Augustiner Straße der Stadtgarten. Außerdem haben die Projektentwickler eine Apotheke und ein Sanitätshaus vorgesehen und insgesamt 16 Arztpraxen. Aber auch Gastronomie soll es geben. Auf dem Plätzchen vor dem Rathaus, wo das mittlerweile geschlossene Wiener Café eine Außenterrasse betrieben hatte, soll ein Pavillon für ein Café und eine öffentliche Toilette gebaut werden. Die Tiefgaragenzufahrt erfolgt vom Parkplatz an der Rathausstraße aus.

Aus Kreisen der Politik heißt es, man wolle zunächst den Nutzen für die Beueler Innenstadt dargelegt haben, bevor man dem Verkauf zustimmt. Die Stadtverwaltung ist indes zuversichtlich, dass es mit der Umsetzung "nach der guten Vorbereitung durch die Projektentwickler", klappen wird.

So hat sie sich sogar schon um eine Verlegung des Rathaussturms im Karneval 2012 bemüht. Da dann nämlich der Rathausvorplatz für die Tiefgarage aufgerissen sein wird, ergebe sich die Notwendigkeit einer anderen Liegenschaft mit "geeignetem erstürmungsbereitem Balkon". Den haben die Fachleute im Brückenforum ausfindig gemacht.

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