Ab August 120 Kinder sollen in Bonn größte internationale Kita einziehen

Bonn · Der Bau der Internationalen Kindertageseinrichtung (Kita) der UN-Stadt Bonn geht langsam auf die Zielgerade. "Unser sportliches Vorhaben geht ohne außergewöhnliche Vorkommnisse voran. Wir werden damit voraussichtlich im Juli fertig sein", sagt Sascha Klaes, der beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) für das Projekt an der Heussallee 30 zuständig ist.

 In unmittelbarer Nähe zu Langem Eugen und Post-Tower entsteht eine internationale Kindertagesstätte. Noch wird am Neubau, der im August fertig sein soll, gearbeitet.

In unmittelbarer Nähe zu Langem Eugen und Post-Tower entsteht eine internationale Kindertagesstätte. Noch wird am Neubau, der im August fertig sein soll, gearbeitet.

Foto: Roland Kohls

Mit "sportlich" meine er sowohl die schnelle Bauzeit seit März 2012 als auch die Größenordnung und die ökologische Nachhaltigkeit der neuen Tagesstätte. Wie berichtet, entsteht im Schatten des "Langen Eugen" direkt am Bonner UN-Campus für rund fünf Millionen Euro eine große Einrichtung für Kinder ab vier Monaten bis zur Schulpflicht. 120 Mädchen und Jungen aus aller Welt sollen dort in acht Gruppen betreut werden.

Träger der neuen Kita ist die Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Voraussichtlich zum 1. August werde die moderne und nach ökologischen Gesichtspunkten entworfene Einrichtung bezugsbereit sein, und ab dem 8. August sollen dann 30 Fachkräfte ganztägig für die Kinder sorgen, erläutert Petra Swetik, Leiterin des Awo-Fachbereichs Kindertageseinrichtungen.

Wobei die Einführung der Kinder natürlich stufenweise laufen soll. Bis Eltern loslassen könnten, dauere es ja immer auch etwas, sagt Swetik. Außerdem kämen in einer ganz und gar internationalen Einrichtung ja die unterschiedlichen Lebenskonzepte und Kulturen zusammen. Deshalb wolle man den Kita-Aufbau sensibel und mit Geduld angehen. "Wir wollen bewusst aufeinander zugehen."

Je zur Hälfte seien die Plätze für den Nachwuchs von Mitarbeitern der Vereinten Nationen und der Beschäftigten anderer örtlicher Einrichtungen mit vorwiegend internationalem Bezug vorgesehen. Mit einem Betreuungsumfang von 45 Wochenstunden erfolge das Angebot dann konsequent bilingual in deutscher und englischer Sprache, so Swetig.

Pädagogisch werde man dabei das Immersions- oder Sprachbad-Prinzip realisieren. "Dafür suchen wir derzeit noch weitere Fachkräfte, bevorzugt solche, die bilingual deutsch und englisch sind." Auch Kenntnisse anderer Sprachen seien von Vorteil. Gesucht würden Sozialpädagogen, staatlich anerkannte Erzieher und alle weiteren anerkennungsfähigen Qualifikationen als Fach- sowie Ergänzungskraft.

In der Planung sei die Einrichtung in zwei von acht Gruppen eigentlich integrativ ausgelegt gewesen. Da aber bislang keine Kinder mit Förderbedarf angemeldet worden seien, habe man nun für den Start die zuerst geplante Betreuungszahl von 110 auf 120 Plätze aufstocken können. "Es sind noch Plätze für ab Dreijährige frei. Nur im Alter von ein bis zwei Jahren knubbelt es sich", weiß Swetig. Sie muss nun in jeglicher Hinsicht passgenaue Gruppen zusammenstellen.

An Betriebskosten werden jährlich rund 1,26 Millionen Euro anfallen, die zu 45 Prozent von der Interessengemeinschaft, zu 36 Prozent mit öffentlichen Zuschüssen und zu 19 Prozent aus Elternbeiträgen zusammengesetzt sein werden. Swetig rechnet mit Verpflegungskosten von rund 50 Euro pro Monat und Kind.

Kontakt unter der Rufnummer 02241/9692415 und im Internet auf www.awo-bonn-rhein-sieg.de

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