Hubertusstraße extrem stark frequentiert 166 Mal am Tag: Buslärm nervt Anwohner

ÜCKESDORF · Um 5.20 Uhr ist für Hubert und Simone Schumacher die Nacht vorbei. Dann gibt es keine ruhige Minute mehr in ihrem Haus: Der Rollladenkasten vi-briert, die Front des kleinen Fachwerkhauses in der Hubertusstraße in Ückesdorf sowie die Fensterscheiben zittern. Und das ab sofort im Takt.

 Viel zu viele Busse quälen sich nach Ansicht der Anwohner durch die enge Hubertusstraße in Ückesdorf.

Viel zu viele Busse quälen sich nach Ansicht der Anwohner durch die enge Hubertusstraße in Ückesdorf.

Foto: Gabriele Immenkeppel

"In der Woche fahren Tag für Tag 166 Mal Busse direkt an unserem Haus vorbei", klagt Hubert Schumacher. "An Ruhe ist dann nicht mehr zu denken."

Zwar fuhr schon immer die Linie 604 von der Reichsstraße ab und weiter bis zur Endhaltestelle in Ückesdorf. Doch mit der Umstellung des Fahrplanes Mitte Dezember pendelt zusätzlich auch die Linie 843 bergauf, bergab durch die Hubertusstraße. Bisher hielt die Linie, die Alfter mit Meckenheim verbindet, nur an der Reichsstraße. Doch seit einigen Tagen macht sie zusätzlich einen Schlenker durch den Ort. Dadurch sollten gerade ältere Fahrgäste die Möglichkeit haben, auf direktem Weg nach Duisdorf zu kommen.

Dieses Argument lassen die Schumachers allerdings nicht gelten: "Ückesdorf ist ein Stadtteil mit überwiegend jungen Einwohnern. Die meisten verfügen über eigene Fahrzeuge. Einen wirklichen Nutzen von der neuen Streckenführung haben nur ganz wenige", so Hubert Schumacher.

Auch das Argument, dass nun die Schüler des benachbarten CvO sicherer zur Schule kommen, trägt nach seiner Meinung nicht. "Damit die Fußgänger die Reichsstraße an der Ampel sicherer überqueren können, wurde doch der neue Laserblitzer installiert. Weshalb muss man den Bus dann einen zusätzlichen Umweg fahren lassen?", fragt er sich.

Und er hat nachgerechnet: Die 843 fährt in der Woche täglich 60 Mal, die 604 sogar 100 Mal und der Nachtbus sechsmal an seinem Haus vorbei. Selbst am Wochenende hätten die Anwohner keine Ruhe. "Samstag sind es zusammen 130, sonntags 88 Busse", legt er nach. Zusätzlich, so beobachtet er, kommen auch noch einige Leerfahrten.

Zwar würden nachts grundsätzlich weniger Busse fahren, an Ruhe sei dennoch nicht zu denken. "Dann donnern viele mit Höchstgeschwindigkeit durch die Ort", beklagt Simone Schumacher. Für sie ist ein Teil des Problems "hausgemacht". "Keine 200 Meter entfernt liegen an der Reichsstraße doch zwei Haltestellen." Zudem konnte man schon immer mit der 604 zur Haltestelle der 843 fahren und dann ganz bequem umsteigen. "Ist ein Gehweg von 200 Metern wirklich zu weit?", fragen sich die Anwohner. Sie fordern deshalb, dass die Streckenerweiterung der 843 mit dem nächsten Fahrplan wieder rückgängig gemacht wird. Spätestens im Sommer hoffen sie, dass es wieder etwas ruhiger wird.

"Die Haltestelle in der Ückesdorfer Ortsmitte dient auch der Erschließung der westlichen Wohnstraßen bis zur Max-Ernst-Straße. Von dort bis zur Haltestelle an der Reichsstraße sind es nicht nur mehrere hundert Meter Entfernung, sondern auch einige Höhenmeter Differenz", begründet Rolf Beu Vorsitzender des Planungs- und Verkehrsausschusses die Entscheidung. Das sei vor allem für ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Bewohner ein schwerwiegendes Problem.

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