Amal lädt zu "Speisen für Waisen" 17-jährige Gymnasiastin veranstaltete ein Charity-Essen

Bonn · Bei der Aktion "Speisen für Waisen" der Kölner Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland engagieren sich Muslime bundesweit und sammeln dabei Spenden für muslimische und nicht muslimische Waisenkinder in Afrika und Asien.

Guten Appetit: Die Gäste lassen sich das Charity-Essen schmecken und spenden dann für Waisenkinder in Afrika und Asien.

Guten Appetit: Die Gäste lassen sich das Charity-Essen schmecken und spenden dann für Waisenkinder in Afrika und Asien.

Foto: Barbara Frommann

Jetzt kommt der gemütliche Teil. Amal Kebir hat neben Getränken Schüsseln mit Salaten, Nudeln, dampfendem Reis und leckeren Soßen auf den Tisch gestellt. Bruder Jonas bringt eine Platte gefüllte Teigtaschen aus der Küche. Die Gäste in den Räumen des Rats muslimischer Studierender und Akademiker sind eingetroffen.

"Meine Freundinnen und die Frauen unseres muslimischen Lokalkreises", stellt Amal vor. Die 17-jährige Gymnasiastin hat zu einem Charity-Essen eingeladen. Als sie von der Aktion "Speisen für Waisen" der Kölner Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland gehört hatte, habe sie sofort angebissen und den Termin organisiert.

Bei "Speisen für Waisen" engagierten sich Muslime bundesweit: "Sie laden Familie, Freunde und Bekannte, egal welcher Herkunft und Religion, zum Essen ein und sammeln dabei Spenden für muslimische und nicht muslimische Waisenkinder in Afrika und Asien", erklärt Projektkoordinator Yasin Alder.

Anlass für die ganz unterschiedlichen Essen, die bis 23. Februar laufen, sei der Geburtstag des Propheten Muhammad am 23. Januar. "Mit der Aktion möchte Islamic Relief Deutschland auch einen Beitrag zur Integration und zum besseren Verständnis leisten: Indem Muslime und Nichtmuslime buchstäblich an einen Tisch und ins Gespräch miteinander gebracht werden", so Yasin Alder.

Bislang hätten bundesweit schon an die 2000 Menschen mitgemacht. Im Raum Köln/Bonn habe es 40 Termine gegeben. Prominente wie Grünen-Bundesvorsitzender Cem Özdemir, Schriftsteller Navid Kermani oder Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, unterstützen das Projekt.

Drüben am Tisch langen die jungen Leute schon kräftig zu. Sowohl Mädchen mit und ohne Kopftuch sind dabei, dazu auch Nicht-Muslime wie Caroline Witz. "Ich bin eigentlich gar nicht gläubig, finde die Aktion aber toll", sagt sie. Letztlich wolle man mit "Speisen für Waisen" natürlich auch Ressentiments abbauen, erklärt Yasin Alder. Es heiße ja immer so schnell, Muslime seien nicht wohltätig.

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