Ortstermin am Bahnübergang Ollenhauerstraße 20 Minuten vor geschlossener Schranke

Bonn · 20 lange Minuten warten die Auto-, Radfahrer und Fußgänger am Bahnübergang Ollenhauerstraße am Freitagnachmittag darauf, dass sich die Schranken wieder öffnen und sie ihren Weg fortsetzen können. Dass das kein Einzelfall, sondern Normalität in Bonn ist, wissen alle beteiligten Verkehrsteilnehmer.

 Ortstermin am Bahnübergang Ollenhauerstraße: Kirsten Lühmann (links) und Ulrich Kelber (zweiter von rechts) diskutieren darüber, wie man die Schranken-Schließ-Zeiten minimieren kann. Mit dabei sind Vertreter von regionalen Umwelt- und Verkehrsverbänden.

Ortstermin am Bahnübergang Ollenhauerstraße: Kirsten Lühmann (links) und Ulrich Kelber (zweiter von rechts) diskutieren darüber, wie man die Schranken-Schließ-Zeiten minimieren kann. Mit dabei sind Vertreter von regionalen Umwelt- und Verkehrsverbänden.

Foto: Maximilian Mühlens

„Im Schnitt sind die Schranken hier am Übergang mehr als 50 Minuten geschlossen, dass kann man echt nicht hinnehmen“, erklärte Bonns SPD-Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber gestern bei einem Ortstermin. Er selbst habe fast die Beerdigung der ehemaligen Bundestagspräsidentin Annemarie Renger auf dem Südfriedhof verpasst. „Mehr als eine halbe Stunde stand ich damals vor dem Bahnübergang Ollenhauerstraße, der Friedhof ist nur einen Steinwurf entfernt“.

Passend zum Ortstermin, dem auch Kirsten Lühmann, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, beiwohnte, blieben die Schranken extrem lange unten und zogen den Unmut der Bürger auf sich. „Wieso sitzen hier keine Menschen mehr und bedienen die Schranken nach Bedarf?“, fragte eine Frau. Früher sei das so gewesen. Des Weiteren stellte sie sich die Frage, warum der Fußgängerüberweg in Richtung Bad Godesberg kurzzeitig geöffnet wurde, der Bahnübergang Ollenhauerstraße aber nicht.

Lühmann, ausgebildete Polizistin, sorgte sich indes um die Rettungskräfte. „Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es einer Rettungswagen-Besatzung geht, wenn die vor einem solchen Bahnübergang feststeckt“, erklärte sie. Ein Vertreter eines Umweltverbandes konnte sie aber beruhigen, da in Bonn die Rettungsdienste parallel zur Bahntrasse fahren würden.

Für Ulrich Kelber gibt es nur einen Lösungsvorschlag, der die Bonner von den langen Schranken-Schließ-Zeiten befreien könnte: Unterführungen. „Eine Unterführung hier an der Ollenhauerstraße würde einen rund zweistelligen Millionen Euro-Betrag verschlingen. In Bonn würden wir insgesamt drei davon brauchen sowie einen zusätzlichen in der Innenstadt für Fußgänger und Radfahrer“, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete.

Der Politiker stellt sich dabei breite Unterführungen vor, die Platz haben für Autos, Radfahrer und Fußgänger. Eine beispielhafte Planung für den Bahnübergang Ollenhauerstraße würde es auch schon geben. Der sehe zum Beispiel auch einen Kreisel am Friedrich-Ebert-Gymnasium vor. Kelbers Parteigenossin Lühmann versprach, die Ideen mit nach Berlin zu nehmen und dort zu besprechen.

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