"Loss mer singe" 200 Gäste tanzen und schunkeln im "Sonja's"
BONN · Von der Decke baumeln noch die letzten Kugeln der Weihnachtsdekoration herunter, an der Theke wird schon kräftig geschunkelt. Bei den ersten Tönen ist die Resonanz noch eher verhalten, dann legen alle kräftig los: Rund 200 Gäste singen, schunkeln und tanzen auf Einladung des Festausschusses Bonner Karneval in der Gaststätte "Sonja's" beim Bönnschen Mitsing-Konzert "Loss mer singe".
Rheinische Karnevalsstimmung pur und mittendrin Coen Hendriks. Die Abbildung der Delfter Kacheln und bunten Tulpen auf seinem Frack "outen" ihn schon auf den ersten Blick: "Nein, ich bin kein Rheinländer", lacht er. "Aber ich komme seit 23 Jahren immer wieder nach Bonn. Nicht nur im Karneval. Es ist sooo schön hier."
Seit fünf Jahren ist er auch bei "Loss mer singe" stets dabei. Gemeinsam mit seiner Frau reist er dafür eigens aus Eindhoven an - und singt aus voller Kehle mit. "Mittlerweile verstehe ich nicht nur den Dialekt, sondern ich kann ihn auch sprechen. Und natürlich singen." Sagt's, nimmt sich ein Textheft und legt los.
Bevor allerdings Many Lohmer an diesem Abend die ersten Töne anschlägt, singt das Publikum nur für ihn. Denn der Festausschuss hat erfahren, dass der "Jung uss em Vürjebirch" erst vor Kurzem einen runden Geburtstag hatte. Ehrensache, dass das Publikum ihm ein Ständchen bringt.
Dann geht's richtig los, Texthefte werden aufgeschlagen, Many Lohmer und Stephan Baur geben abwechselnd den Takt vor. Gemeinsam stimmen sie an diesem Abend 25 Lieder an. Als dann "Dat Glöcksjeföhl en Bonn ze sin, dat kamme kaum beschrieve" anklingt, ist niemand mehr zu halten. An Tischen und Theke wird geschunkelt und gesungen. "Eine tolle Stimmung", freut sich Mirko Heidrich vom Festausschuss Bonner Karneval.
Seit mittlerweile sechs Jahren lädt der Festausschuss zu diesen Mitsing-Konzerten ein. Mittlerweile sind sie so beliebt, dass sie nicht nur in der Karnevalszeit angeboten werden, sondern das ganze Jahr über. Coen Hendriks strahlt auch an diesem Abend, der Abstecher über die Grenze hinweg hat sich wieder einmal gelohnt. Und was ist das Lieblingslied eines "rheinischen Holländers"? "Ganz klar “En unsrem Veedel„ von den Bläck Fööss", lacht er und singt weiter.
Weitere Termine: Donnerstag, 6. Februar, Gaststätte "Zur Rheinbrücke", Konrad-Adenauer-Platz 2, mit den "Butterflys" und "Labbese", Beginn 20 Uhr; Donnerstag, 13. Februar, Gaststätte "Salvator", In der Sürst, mit den "Rheinländern" und "Jot Drop", Beginn 20 Uhr.
