Arkema-Fabrikgelände in Endenich 2016 soll die "west.side" erschlossen werden

ENDENICH · Bereits im kommenden Jahr könnte das neue Quartiers west.side erschlossen werden. Pläne dazu wurden gestern vorgestellt. Geplant sind auf dem Gelände ein Mix aus Gewerbe, Wohnungen und Kultur. Der Charme der ehemaligen Fabrikhallen soll dabei erhalten bleiben.

 Die Investoren wollen so viele Altbauten wie möglich erhalten.

Die Investoren wollen so viele Altbauten wie möglich erhalten.

Foto: Volker Lannert

Iris Hartung, Geschäftsführerin der ulrich.hartung gmbH, stellte die Pläne für das Areal zwischen Siemensstraße und Am Propsthof bei einer Besichtigung des Areals vor und besichtigte mit den Teilnehmern auch einige leer stehende Hallen des ehemaligen Arkema-Fabrikgeländes. west.side, eine Projektgesellschaft, zu der sich die Heinsberger Unternehmensgruppe Frauenrath und die Viersener Unternehmensgruppe Prangenberg & Zaum zusammengeschlossen haben, planen auf dem 60.000 Quadratmeter großen Gelände im Norden Endenichs ein Mischgebiet mit gewerblicher, kultureller und Wohnnutzung. Die Bonner ulrich hartung gmbH und die Kuhn Geoconsulting GmbH stehen bei der Koordination des Projekts beratend zur Seite.

Den Charme der ehemaligen Fabrikhallen möchten die Investoren nutzen, um Traditionelles und Modernes miteinander zu verbinden. Daher werden nicht nur neue Gebäude entstehen, sondern auch einige Fabrikhallen erhalten bleiben und zu Wohnhäusern umfunktioniert. "Unser Ziel ist es, eine neue Bebauung mit dem alten Bestand zu kombinieren. Wir wollen das, was wir hier vorfinden, weiterentwickeln", erklärte Hartung und zeigte sich zuversichtlich, dass dies in vielen Bereichen funktionieren werde. Offen ist derzeit noch, ob es sich bei den Wohnbereichen um Eigentums- oder Mietwohnungen handeln wird. In etwa zwei bis drei Monaten soll die zweite Abrissphase beginnen.

Bereits erfolgt ist eine Sanierung von Altlasten, die vermutlich von einer Lederfabrik stammen, die hier einst ihren Sitz hatte. "Wir hatten punktuelle Altlasten an drei Stellen. Die wurden im vergangenen Jahr entsorgt", berichtete Hartung. Viele weitere Untersuchungen des Areals werden noch folgen, bei denen unter anderem der Artenschutz und die Verkehrslage geprüft werden sollen.

Was den Verkehr betrifft, steht bereits fest, dass es in jedem Fall eine neue Verbindung von der Siemensstraße bis zum Propsthof geben wird, die einmal quer durch das Areal führen wird. Zudem sollen Wege aufgewertet und eine fußläufige Verbindung vom Campus Endenich zur Bahnhaltestelle geschaffen werden. Derzeit wird das Bauleitplanverfahren für das Projekt vorbereitet. "Wir hoffen, dass wir dieses Jahr die Offenlage bekommen, und rechnen nächstes Jahr mit dem Planungsrecht", sagte Hartung. Dann könnte man im kommenden Jahr auch mit der Erschließung des Areals beginnen.

Die Baubesichtigung war eine Veranstaltung in der Reihe "Stadtgestalten". Nach dem Rundgang hatten die Teilnehmer Gelegenheit, Fragen zu stellen und mit den Vertretern der Investoren ins Gespräch zu kommen. "Unser Ziel ist eine Qualifizierung des Dialogs über die Stadtentwicklung" erklärte Diplom-Geograf Michael Lobeck von der Firma promediare, die die Veranstaltungsreihe gemeinsam mit dem Bund Deutscher Architekten Bonn/Rhein-Sieg und der Volkshochschule organisiert.

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