Ausstauschüler im Alten Rathaus 25 junge Amerikaner zu Besuch

BONN · "Minsk?" Man sieht förmlich die Fragezeichen in den Gesichtern der 25 amerikanischen Schüler - die weißrussische Hauptstadt ist den meisten von ihnen offenbar nicht geläufig. "Was lieben Sie an Ihrer Arbeit besonders", hatte Alexandria Bassett vom frischgebackenen Bürgermeister Reinhard Limbach wissen wollen.

 Die Teilnehmer des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms löchern Bürgermeister Reinhard Limbach (rechts) im Alten Rathaus mit ihren Fragen.

Die Teilnehmer des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms löchern Bürgermeister Reinhard Limbach (rechts) im Alten Rathaus mit ihren Fragen.

Foto: Leif Kubik

"Solche Termine wie heute", antwortet der und erzählt, dass er erst vor Kurzem sechs Schüler aus Minsk zu einem ähnlichen Termin begrüßen durfte. Mit einer kurzen Rede hatte Limbach zuvor die Schüler im Gobelinsaal des Alten Rathauses begrüßt, danach gab es reichlich Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Die Jugendlichen nehmen am Parlamentarischen Patenschaftsprogramm teil, das vom Kongress der Vereinigten Staaten und dem Deutschen Bundestag aus Anlass des 300. Jahrestages der deutschen Einwanderung nach Nordamerika im Jahr 1983 etabliert wurde und das seither jedes Jahr stattfindet. Alle Teilnehmer sind graduierte Absolventen von Highschools oder Berufsschulen in den USA.

Sie haben sich bereits für einen bestimmten Berufsbereich qualifiziert, in dem sie nun weitere Erfahrungen sammeln wollen. Die Kandidaten mussten sich in den USA einem umfangreichen Auswahlverfahren unterziehen und stecken voller Erwartungen. "Ich hatte immer schon Spaß daran Sprachen zu lernen, habe zunächst Spanisch in der Schule gelernt und später mit Deutsch angefangen. Das will ich jetzt hier in Bonn verbessern", erklärt die 18-jährige Alexandria Bassett ihre Motivation.

Alle Teilnehmer sind zwischen 17 und 19 Jahre alt und durchlaufen aktuell ein siebenwöchiges intensives Sprachausbildungs- und Orientierungsseminar, das von der Akademie für internationale Bildung AIB durchgeführt wird. Während dieser Zeit sind die Teilnehmer in Bonner Gastfamilien untergebracht.

Anschließend besuchen die Schüler für etwa vier Monate eine deutsche Schule und absolvieren ein sechsmonatiges Praktikum in einem Betrieb. Für jeden der Teilnehmer übernimmt ein Abgeordneter des Deutschen Bundestags eine Patenschaft - in Bonn zum Beispiel Ulrich Kelber.

Die AIB ist immer wieder auf der Suche nach aufgeschlossenen Familien in Bonn und Umgebung, die amerikanische Studenten bei sich aufnehmen möchten. Bei Interesse können sich Familien bei der Koordinatorin Hilde Koch unter 0228/33883923 melden.

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