Schulen in Bonn 25 Millionen Euro für Neubauten

BONN · Auf viel Lärm, Staub und Dreck werden sich die Schüler und Lehrer der Marie-Kahle-Gesamt- schule einstellen müssen. Aber diese Kröte werden sicher alle gerne schlucken: Die Stadt Bonn will 2013 mit der Sanierung des denkmalgeschützten Schulgebäudes beginnen sowie den Startschuss für einen Erweiterungsbau geben. Auch die benachbarte Nordschule, eine einzügige Grundschule, soll einen Neubau erhalten. Kosten: mehr als 25 Millionen Euro.

Voraussetzung zur Verwirklichung der Pläne ist die Zustimmung des Rates nächste Woche. Von der ist nach jetzigem Stand auszugehen. Damit ist das Bauvorhaben an der Graurheindorfer Straße nach dem World Conference Center Bonn (WCCB) das teuerste Projekt der Stadt für die kommenden Jahre. Immerhin belastet es den Haushalt in Zukunft voraussichtlich mit drei Millionen Euro im Jahr, davon sind 1,18 Millionen Euro jährliche Kreditkosten.

"Die Stadt folgt mit den Baumaßnahmen der Schwerpunktsetzung von Verwaltung und Politik, ungeachtet der schwierigen Haushaltslage, Investitionen im Bereich Schule und Jugend Vorrang einzuräumen", erklärt die Verwaltung. Auch sei die Errichtung der Bauten für die jedes Jahr um mehr als 100 Schüler wachsende Gesamtschule mit der Genehmigung des Schulbetriebes durch die Bezirksregierung eine Pflichtaufgabe der Stadt.

Die Fertigstellung ist für 2016 vorgesehen. Der Termin hängt indes davon ab, was die vorab geplanten Bodengrabungen auf dem Areal des ehemaligen Römerlagers ergeben.

Sabine Kreutzer ist jedenfalls heilfroh, dass es mit den Bauarbeiten bald losgehen soll. "Unsere Schule platzt mittlerweile aus allen Nähten", sagt die Leiterin der Marie-Kahle-Schule. Die zum Schuljahr 2009/10 in Betrieb gegangene vierte Bonner Gesamtschule zählt mittlerweile 480 Jungen und Mädchen.

Wenn die Jahrgänge komplett sind, geht Kreutzer von einer Gesamtzahl von rund 900 aus. Der Altbau aus rotem Backstein war 1903 für die Nordschule errichtet worden. Sie galt damals als die modernste Volksschule weit und breit. Später lernten in dem Denkmal die Jungen und Mädchen der Hauptschule Am Römercastell, die nach dem Einzug der Gesamtschule aufgelöst wurde. "Das Gebäude wirkt natürlich aufgrund seiner Bauweise vom Platzangebot viel großzügiger als es in Wirklichkeit ist", erklärt Kreutzer.

Inzwischen musste ein ganzer Jahrgang in Containerklassen ausquartiert werden. Und: "Ein einziger naturwissenschaftlicher Fachraum ist zu wenig." Einziger Wermutstropfen: Für eine neue, größere Turnhalle ist auf dem Areal kein Platz mehr. So bleibt Lehrern und Schülern nichts anderes übrig, für den Sportunterricht weiterhin zum Sportpark Nord zu fahren.

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