Messerstecherei an Haltestelle Bonn-West 28-jähriges Opfer außer Lebensgefahr

Bonn · Ein 28-jähriger Mann ist am späten Dienstagabend bei einer Messerstecherei an der Stadtbahnhaltestelle Bonn-West schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Mittwoch erklärte, besteht keine Lebensgefahr.

Es war 22.15 Uhr, als die Auseinandersetzung an der Thomastraße eskalierte. Wie Zeugen der Polizei berichteten, waren in Höhe der Haltestelle drei Männer miteinander in Streit geraten und wurden dabei handgreiflich.

Im Laufe der Auseinandersetzung zog einer der Beteiligten ein Messer und stach mehrfach auf den 28-Jährigen ein. Zwei weitere Männer im Alter von 18 und 20 Jahren wurden unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Jetzt ermittelt eine Mordkommission.

Nach Informationen des General-Anzeigers sind die drei Männer miteinander bekannt. Demnach haben der 28-jährige Marokkaner und die beiden jüngeren Syrer – allesamt Asylbewerber – bis vor Kurzem in derselben Bonner Unterkunft gewohnt. Inzwischen sollen sie getrennt voneinander leben.

Am Tatort waren am Mittwoch keine Spuren mehr zu sehen. In der Nacht hatten Beamte des Erkennungsdienstes dort die Spurensicherung geleistet. In Höhe der Einmündung zur Ellerstraße war der 28-Jährige notärztlich versorgt und dann mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Derweil waren der Messerstecher und der dritte Mann bereits vom Ort des Geschehens geflüchtet.

Nach Informationen des General-Anzeigers jedoch riefen sie wenig später selbst bei der Polizei an und wurden daraufhin festgenommen. Aufgrund der Gesamtumstände übernahm eine Mordkommission die Ermittlungen. Unklar ist nach Angaben der Polizei derzeit noch, worum es in dem Streit ging. Laut Polizeisprecher Robert Scholten stehen den Ermittlern Zeugen zur Verfügung, die den Tumult wahrgenommen hatten.

Der Fall weckt Erinnerungen an einen Vorfall, der sich im Sommer nahe des Kunsthistorischen Seminars im Hofgarten ereignet hatte. Dort war ein Streit um ein Drogengeschäft unter albanischen Asylbewerbern in eine Messerstecherei ausgeartet. Auch hier hatten die Verdächtigen zunächst die Flucht ergriffen, sich dann aber selbst auf einer Wache der Polizei gemeldet.

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