Von der Bonner Polizei geblitzt 30-Jähriger fährt mit Tempo 167 durch die 70er Zone

Update | Bonn · Ein Autofahrer raste am Dienstag bei erlaubten 70 Stundenkilometern mit Tempo 167 über die B9. Laut Polizei war der 30-Jährige bislang der schnellste Raser in diesem Jahr. Sein Bußgeld könnte sich noch verdoppeln.

 Solch eine Messanlage der Polizei kam auch an der B9 zum Einsatz.

Solch eine Messanlage der Polizei kam auch an der B9 zum Einsatz.

Foto: dpa/Angelika Warmuth

Der Raser war nach dem Blitz so schnell, dass er trotz Bremsung an der Kontrollstation der Polizei noch vorbeifuhr: Mit Tempo 167 war ein 30-Jähriger am Dienstagnachmittag in seinem über 300 PS starken amerikanischen Sportwagen auf der B 9 unterwegs. Er hätte aber nicht schneller als 70 Stundenkilometer fahren dürfen.

Die Lasermessstelle des Verkehrsdienstes der Polizei befand sich auf der Remagener Straße. Obwohl er übers Ziel hinausschoss, konnten die Beamten den Mann noch kontrollieren – den Geruch der überhitzten Bremsanlage in der Nase. „Es roch nach Rennstrecke“, sagte ein Polizeisprecher. Nach Abzug des vorgesehenen Toleranzwertes vermerkten die Polizisten in der Anzeige einen Wert von 161 Stundenkilometern. Laut Polizeisprecher war der 30-Jährige damit der schnellste Raser in diesem Jahr. Ein Bericht des Vergehens gehe ans zuständige Straßenverkehrsamt.

Der Fahrer muss mit einem Bußgeld in Höhe von 680 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem dreimonatigen Fahrverbot rechnen. Die Geldstrafe könnte sich jedoch noch verdoppeln, erklärt der Bonner Fachanwalt für Verkehrsrecht, Harald Kunze. Die Bußgeldstelle der Stadt Bonn könne dem Raser Vorsatz vorwerfen. Das heißt, dem Fahrer sei bewusst gewesen, wie schnell er fährt, er hat also nicht fahrlässig gehandelt. „Bei solch hohen Überschreitungen wird das oft angenommen“, sagt der Fachanwalt. Allerdings sei jeder Fall eine Einzelfallprüfung. 90 Kilometer pro Stunde zu schnell innerorts ist laut Kunze eine Ausnahme. Außerorts, etwa auf der Autobahn, komme das jedoch häufiger vor. Der neue Bußgeldkatalog, der wohl bis Spätsommer dieses Jahres in Kraft treten wird, sähe für den Raser auf der B 9 eine Geldstrafe von 800 Euro vor, die Punkte und das Fahrverbot blieben gleich.

Unabhängig vom Raser kontrollierte die Polizei nach Hinweisen am späten Dienstagabend das Gelände der Integrierten Gesamtschule Bonn-Beuel an der Siegburger Straße. Dort fanden sie neben den Spuren durchdrehender Reifen auch einen 21-Jährigen und seine zwei Beifahrer in einem VW Polo. Beim Fahrer schlug ein Drogenvortest auf THC und Kokain an. Außerdem konfiszierten die Beamten bei ihm etwa 15 Gramm Marihuana. Das Auto wurde sichergestellt, da der 21-Jährige es bereits mehrfach ohne Fahrerlaubnis genutzt hatte.

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