Kommunalpolitik in Bonn 34-Jährige führt Geschäfte der SPD-Fraktion

Bonn · Die SPD-Ratsfraktion hat eine neue Fraktionsgeschäftsführerin: Einstimmig bei einer Enthaltung wählte die Fraktion ihrer Vorsitzenden Bärbel Richter zufolge die 34-jährige Andrea Kanonenberg zur Nachfolgerin von Hubertus Voss-Uhlenbrock.

 Die SPD-Ratsfraktion hat Andrea Kanonenberg zur neuen Fraktionsgeschäftsführerin gewählt.

Die SPD-Ratsfraktion hat Andrea Kanonenberg zur neuen Fraktionsgeschäftsführerin gewählt.

Foto: Privat

Der 51-Jährige war im Dezember nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Der gebürtige Westfale war nach einer öffentlichen Ausschreibung 2014 von der Fraktion als Geschäftsführer gewählt worden. Kanonenberg hat bisher als Vize-Geschäftsführerin in der Fraktion gearbeitet und die Geschäfte seit dem plötzlichen Tod Voss-Uhlenbrocks kommissarisch geführt. Sie ist studierte Linguistin und hat vor dem Studium bei einer PR-Agentur in Köln ein Volontariat absolviert. Sie lebt in Wesseling und arbeitet seit 2010 in der SPD-Fraktion.

Seit dieser Zeit ist sie auch Mitglied der SPD. Die Personalie hat hinter den Kulissen im Rathaus für Diskussion gesorgt. Anders als bei Voss-Uhlenbrock hatte der Fraktionsvorstand dieses Mal auf eine Ausschreibung verzichtet. „Wir sind bei Stellenbesetzungen immer für Ausschreibungen“, erklärte Richter, „in dem Fall haben wir uns für Frau Kanoneberg entschieden, weil sie bereits zum Pool der damaligen Bewerber gehört hat.“ Die Entscheidung für Voss-Uhlenbrock in 2014 sei keine Entscheidung gegen Kanonenberg gewesen, betonte sie. Inzwischen habe die 34-Jährige unter Beweis gestellt, dass sie die Fraktionsgeschäfte sehr gut führen könne.

Der Blick zurück zeigt, dass die SPD-Ratsfraktion schon mit einigen schweren Schicksalsschlägen bei ihren bisherigen Geschäftsführern fertig werden musste. So war 2005 ihr langjähriger Geschäftsführer und Fraktionsmitglied Gerd Heidemann mit 64 Jahren plötzlich gestorben. Und auch seine Nachfolgerin Anke Nipkow-Stille erlag mit nur 51 Jahren vor zwei Jahren den Folgen einer schweren Krankheit.

Damals hatte der Stadtverordnete Dieter Schaper die Fraktionsgeschäftsführung kommissarisch übernommen. Diesen Job hatte der Jurist auch schon zuvor mehr als ein Jahr lang als Krankheitsvertretung ausgeübt. Als nach dem Tod von Nipkow-Stille der Fraktionsvorstand auf eine Ausschreibung bestand, verzichtete er auf eine Bewerbung.

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