Sanierungsprogramm der Stadt 400.000 Euro für Bonner Radwege

Bonn · Der Planungsausschuss des Stadtrats hat ein Programm für die Radwegsanierung der Stadt beschlossen. Unter dem Posten „Fahrradhauptstadt“ stehen 400.000 Euro im Haushalt bereit.

 Grünes Licht für Reparatur der Bonner RadwegePolitiker beschließen Sanierungsprogramm über 400.000 Euro.

Grünes Licht für Reparatur der Bonner RadwegePolitiker beschließen Sanierungsprogramm über 400.000 Euro.

Foto: Benjamin Westhoff

Fahrradfahrer spielen in der Stadt eine große Rolle. Allerdings kommen sie nicht überall gut durch. Das liegt unter anderem daran, dass viele Radwege in einem schlechten Zustand sind. Beispiele sind etwa die Buckelpiste Meckenheimer Allee und die Furchen und Löcher auf der Ippendorfer Allee (der GA berichtete).

Der Hauptausschuss hat der städtischen Vorlage, in dem die 400.000 Euro stehen, abschließend zugestimmt. „Diese Mittel für Fahrradmaßnahmen konnten leider in 2016 nicht verausgabt werden. Es ist gut, dass das Geld weiterhin für den Radverkehr zur Verfügung steht“, sagte Stadtbaurat Helmut Wiesner erfreut.

Das Fahrrad gewinnt als Verkehrsmittel an Bedeutung

Es geht dabei nicht nur um Instandsetzung, sondern auch um die Verbreiterung von Wegen und eine bessere Beleuchtung. Bert Moll (CDU) hält das für „sehr sinnvoll und überfällig“. Das Rad gewinne als Verkehrsmittel nur dann an Bedeutung, „wenn die Strecken möglichst durchgehend komfortabel zu befahren sind“, so der Politiker. Die Fahrradwege in Bonn würden allerdings stiefmütterlich behandelt.

Grünen-Fraktionssprecher Peter Finger sagte: „Als passionierter Fahrradfahrer halte ich es für vernünftig, gerade wenn man Fahrradstadt sein will. Jetzt muss die Stadt eine Prioritätenliste erarbeiten, um die Stellen zu benennen, bei denen die Fahrradfahrer aus dem Sattel gehoben werden.“

Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD, Gabi Mayer, erklärte: „Wir sind erfreut, dass die zahlreichen Schäden auf den Fahrradwegen endlich angegangen werden.“ Und sie begrüßt auch die Abkehr der Verwaltung von dem Begriff „Fahrradhauptstadt“, der eine reine Worthülse sei.

Viele Radwege sind in schlechtem Zustand

Im Fahrradklimatest 2015 wurden zahlreiche Strecken mit Oberflächenschäden (120 Abschnitte) genannt, bei 65 bestehen Markierungsmängel. „Der Komfort auf den Radwegstrecken hat unterdurchschnittlich abgeschnitten“, so Moll.

Besonders schlecht sieht es neben der Meckenheimer Allee auch in der Quantiusstraße und am linken Rheinufer aus. Schlecht markiert sind Bonner Talweg, Köln-, Quantius- und Königswinterer Straße. Moll kritisiert zudem den Zustand der vielbefahrenen Strecke von Röttgen über Lengsdorf nach Endenich.

An der Reichsstraße hätten viele Wurzeln den Radweg aufgewölbt. Im Abschnitt von Ückesdorf nach Lengsdorf wünscht er sich Licht. Beim Hardtberger Treff des General-Anzeigers wurde auch der Radweg der Rochusstraße am Europaplatz als schlecht bezeichnet.

Noch sind nicht alle Schäden erfasst

Nun sollen schwerpunktmäßig die im Fahrradklimatest genannten Radwege untersucht und ein Mängelkataster erstellt werden. Es folgt eine Kostenschätzung der Reparaturen für das Sanierungsprogramm. Die Verwaltung prüft zudem, ob noch Geld für die Wegesanierung zur Verfügung steht, das für die geplante Radstation am Gleis 1 des Hauptbahnhofs bislang nicht ausgegeben wurde.

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