Gutachten 43 Millionen Euro für Beethovenhalle?

BONN · Die Stadt Bonn hat eine Kostenschätzung für einen Umbau zu einem hochwertigen Konzertsaal vorgelegt.

Rund 43 Millionen Euro würde es kosten, die Bonner Beethovenhalle in einen hochwertigen Konzertsaal umzubauen. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens im Auftrag der Stadtverwaltung, wie das Presseamt am Freitag mitteilte. Wenn der denkmalgeschützte Bau lediglich als Multifunktionshalle genutzt werden solle, koste eine Grundsanierung etwa 30 Millionen Euro.

Diese Zahlen dürften eine große Rolle bei der bevorstehenden Entscheidung über ein neues Beethoven-Festspielhaus spielen. Ein Umbau der Beethovenhalle zum erstklassigen Konzerthaus gilt als Alternative zum Festspielhaus-Projekt, um Beethovens 250. Geburtstag im Jahr 2020 gebührend feiern zu können.

Anders als beim Festspielhaus müsste die Stadt die Kosten für den Umbau der Beethovenhalle allerdings weitgehend allein aufbringen. Der Post-Konzern hat als Großsponsor rund 30 Millionen Euro ausschließlich für einen attraktiven Neubau in Aussicht gestellt.

Und die Sponsoren aus der Initiative um den Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, Wolfgang Grießl, stehen ebenfalls nicht für eine Aufwertung der 53 Jahre alten Beethovenhalle zur Verfügung. Das betonte Grießl im GA-Interview. "Wo soll das Geld dann herkommen? Wenn Bonn Beethoven angemessen ehren will, ist es für die Stadt teurer, das Festspielhaus nicht zu bauen."

Grießl, der bisher nach eigenen Angaben 2,5 Millionen Euro gesammelt hat, schätzt die Baukosten des in der Rheinaue vorgesehenen Festspielhauses auf 80 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer. Er zeigte sich sehr optimistisch, dass eine rein private Finanzierung der Baukosten realisierbar sei. Es liefen Gespräche über millionenschwere Einzelspenden.

Bis 30. Juni soll die Stadtverwaltung dem Stadtrat darlegen, wie Bau und Betrieb des Festspielhauses auskömmlich finanziert werden sollen. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch äußerte sich zuversichtlich: "Ich will das Festspielhaus, und ich werde einen Weg zeigen, der für unsere Stadt gangbar ist", sagte er dem General-Anzeiger. Der Rat könnte im September in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause eine endgültige Entscheidung treffen.

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