Er steht laut Polizei in Verdacht, in die blutige Auseinandersetzung auf der Rathausgasse verwickelt gewesen zu sein, die möglicherweise im Rockermilieu spielt.

Dort waren am Freitag gegen 20.20 Uhr zwei Gruppen in Streit geraten. Anders als ursprünglich vermeldet sollen auf beiden Seiten deutlich mehr Männer beteiligt gewesen sein - jeweils rund 20 Personen. Darunter waren Mitglieder der „Bruderschaft“ Fist Fighter: Kampfsportler, die den Hells Angels nahestehen sollen. Binnen kürzester Zeit fielen vor der Bar mehrere Schüsse. Einen der Fist Fighter (36) traf eine Kugel ins Bein.

Bevor die Polizei eintraf, flüchteten beide Gruppen. Bei der sofort eingeleiteten Ringfahndung in der Region fielen der Polizei mehrere verdächtige Autos auf, eines davon vor der Euskirchener Shisha-Bar. Der 44-Jährige, den die Beamten dort festnahmen, ist nach GA-Informationen polizeibekannt. „Wir prüfen noch, ob er dem Tatgeschehen zuzuordnen ist“, erklärte Polizeisprecher Robert Scholten dazu lediglich.

Die Hintergründe der Auseinandersetzung vor der Bar seien noch unklar. Die Polizei könne aber nicht ausschließen, dass sich beide Gruppen zu einem Kräftemessen verabredet hätten. Wer die Gegner der Fist Fighter waren, ist offenbar noch ungeklärt. Die Bonner Mordkommission und Spezialisten für organisierte Kriminalität ermitteln gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft.

Der angeschossene Fist Fighter hatte sich am Freitagabend noch fast bis zum Bertha-von-Suttner-Platz geschleppt. Dann wurde er notärztlich versorgt und in eine Klinik gebracht. Der 36-Jährige wurde operiert, schwebte aber wohl nicht in Lebensgefahr. Nach GA-Informationen macht er gegenüber den Ermittlern keine Angaben und will das Krankenhaus so schnell wie möglich verlassen. Die Fist Fighter sollen etwa 20 Mitglieder haben und in der Türsteher-Szene aktiv sein.