Stadthaus Bonn 50 Frauen und Männer aus 36 Ländern erhielten Einbürgerungsurkunden

BONN · "Es ist ein besonderer Tag für mich", freute sich Zohra Chabli, als sie ihre Einbürgerungsurkunde in den Händen hielt. Chabli ist eine von 84 Neubürgern, denen im Monat Dezember die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen wurde. Rund 50 von ihnen nahmen am Mittwoch im Ratssaal des Stadthauses ihre Urkunde aus den Händen von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch persönlich entgegen.

 Jetzt ist sie deutsche Staatsbürgerin: OB Jürgen Nimptsch überreicht Agnieszka Häger die Einbürgerungsurkunde.

Jetzt ist sie deutsche Staatsbürgerin: OB Jürgen Nimptsch überreicht Agnieszka Häger die Einbürgerungsurkunde.

Foto: Barbara Frommann

Seit zehn Jahren wohnt die gebürtige Algerierin bereits in Deutschland. "Ich lebe einfach schon so lange hier, daher wollte ich nun auch offiziell die deutsche Staatsbürgerschaft."

Die 84 Frauen und Männer, die nun den deutschen Pass besitzen, stammen aus insgesamt 36 Ländern, wie Nimptsch erklärte. Die Herkunftsländer sind unter anderem Türkei (10), Irak (7), Ägypten, Bulgarien, Iran, Marokko (5). Aber auch Syrien, China, Mexiko, Afghanistan, Kenia, Schweden und viele weitere finden sich auf der Liste. "Kurzum, es ist die ganze Welt", sagte Nimptsch.

Den Sprachtest empfand Alan Smith aus England als größte Schwierigkeit bei der Einbürgerung. "Die deutsche Grammatik ist im Vergleich zur englischen ziemlich komplex", erklärte er. Smith kam 2004 aus beruflichen Gründen nach Bonn.

"Schon sehr bald habe ich mich verliebt in diese Stadt, den Rhein und die Umgebung." Vor allem das internationale Flair und die Menschen in Bonn seien der Grund, warum er neben der britischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen wollte. "Bonn ist unheimlich kosmopolitisch", so Smith.

"Mir war es wichtig, dass ich nun auch wählen kann", sagte Barbara Chambers-Euenheim. Seit 38 Jahren lebt die gebürtige Waliserin in Deutschland. Für die Einbürgerung hatte sie sich entschieden, nachdem vor einigen Jahren die Mehrstaatigkeit für EU-Bürger zugelassen wurde. Ihre bisherige Nationalität wollte Chambers-Euenheim nicht aufgeben. "Ich fühle mich hier beheimatet, aber genauso fühlt sich mein Mann auch in Wales zu Hause."

Mit 84 Einbürgerungen sei der Dezember im Vergleich ein "normaler Monat" für Bonn gewesen, sagte Achim Giese von der Einbürgerungsbehörde. Allerdings beobachte man, dass weniger Neubürger zur persönlichen Urkundenübergabe erscheinen. Als Grund nannte Giese wachsenden Arbeitsdruck. Einige würden von ihrem Arbeitgeber nicht freigestellt werden, obwohl sie gerne kommen würden. "Das ist schade, schließlich ist es ja auch ein besonderer Tag", so Giese.

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