150.000 Euro für Kunsttransport 50 Gemälde kommen aus New York

BONN · Wenn Christoph Schreier von "New York Painting" spricht, dann strahlen seine Augen. Im Mai 2015 startet der stellvertretende Direktor des Kunstmuseums als Kurator eine gleichnamige Ausstellung "Wir werden ein überaus interessantes Panorama der aktuellen New Yorker Malereiszene präsentieren", so Schreier.

 Freut sich auf die "New York Painting"-Ausstellung: Kunstmuseum-Kurator Christoph Schreier.

Freut sich auf die "New York Painting"-Ausstellung: Kunstmuseum-Kurator Christoph Schreier.

Foto: Horst Müller

Zum Jahresende waren für dieses Nachfolgeprojekt der aktuellen Macke- und Marc-Ausstellung vom Bau- und Vergabeausschuss für den Kunsttransport 150.000 Euro genehmigt worden.

"Die Bilderauswahl geht über die wilde Post-Pop-Malerei eines Eddie Martinez bis zu den neokonzeptuellen Ansätzen eines Antek Walczak oder eines Ned Vena", erläutert Schreier. Gerne zeigt er in einem Katalog malerische Experimente von Matt Connors. Ohne einer Stilrichtung die Priorität zuzuweisen, werde das Kunstmuseum Malerei zeigen, die die ideologischen Grabenkämpfe um ihre Existenz hinter sich gelassen habe und heute wieder eine tragende Rolle im Kunstgeschehen spiele.

Wofür werden denn nun die 150 000 Euro gebraucht? "Wir planen, knapp 50 Gemälde unterschiedlichen Formats zu zeigen, die nicht nur in New York entstanden sind, sondern sich auch noch dort befinden", antwortet Schreier. Der Marktwert dieser Werke sei sehr unterschiedlich. Genauere Zahlen könne er erst nennen, wenn die Leihscheine vorlägen, in denen ja auch der Versicherungswert der Arbeiten benannt sei.

Und wie viel müsse für die Versicherung gezahlt werden? Werde ein Werk zum Beispiel auf 100 000 Euro taxiert, fielen 100 Euro Versicherung an, sagt Schreier. Schon jetzt sei also klar, dass die Versicherungskosten der Ausstellung weit unter den Transportkosten liegen werden. "Letztere beinhalten dabei nicht nur den An- und Abtransport der Werke, sondern auch ihre Verpackung. Diese Leistung wird von hoch spezialisierten Kunsttransportunternehmen erbracht, die im Rahmen einer Ausschreibung ihre Angebote vorlegen", berichtet Schreier über das Prozedere.

In diesem Ausschreibungsverfahren befinde sich das Kunstmuseum momentan. Nach Auftragsvergabe an den kostengünstigsten Anbieter nähmen die Unternehmen Kontakt mit den Künstlern und Leihgebern auf, die Anlieferung der Werke erfolge dann Ende April 2015. "Die Bilder kommen mit dem Flieger." Transportschäden gebe es erfreulicherweise selten, gleichwohl seien Risiken, etwa durch Erschütterung der Arbeiten, nicht gänzlich auszuschließen, so der Kurator.

Grundsätzlich seien transkontinentale Transporte natürlich teurer als innereuropäische oder innerdeutsche - es sei denn, die Leihgeber forderten wegen des hohen Werts der Leihgaben eine Transportbegleitung durch einen Kurier. "Das war etwa bei der Ausstellung Marc und Macke der Fall." Da sei es schließlich um sehr hohe sechsstellige Eurosummen für den Transport gegangen.

"Wir haben pro Jahr für Wechselausstellungen ein Budget von 300.000 Euro zur Verfügung", legt Christoph Schreier die Karten auf den Tisch. Seine Funktion sei dann natürlich auch immer: "Ich muss zusätzliche Gelder einsammeln gehen." Bei Stiftungen, Banken und ähnlichen Sponsoren. Das Engagement sei es aber immer wert. Und dann zeigt Schreier wieder im Kunstband wunderbare Bilder, die im Mai den Weg aus New York an den Rhein finden werden.

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