Weltkindertag in Bonn 50 Organisationen stellten sich vor

BONN · Ein Meer aus bunten Luftballons, überall Aktionen und Spiele, dazu Musik von der Bühne: Auf dem Marktplatz war am Sonntag einiges los. Rund 50 Organisationen rund ums Kind hatten sich eingefunden, um am Bonner Aktionstag zum Weltkindertag zu zeigen, was sie für den Nachwuchs tun - "so viele wie nie", sagte die Bonner Kinder- und Jugendbeauftragte Andrea Koors.

Darf ich mal anfassen? Da hat die Maus bestimmt nichts dagegen.

Darf ich mal anfassen? Da hat die Maus bestimmt nichts dagegen.

Foto: Stefan Knopp

Zum zweiten Mal fand diese Veranstaltung nicht am Festtag selbst, dem 20. September, sondern am Sonntag davor statt. "Chancengerechtigkeit für alle" bildete ein zentrales Thema.

Die Carl-Schurz-Realschule zeigte am Stand ihrer internationalen Förderklasse, was sie unter Chancengerechtigkeit versteht: "In der Klasse sind 17 Schüler aus neun verschiedenen Ländern, die alle unterschiedliche Sprachen sprechen", sagte Lehrerin Sara Hausmann.

Sie sind seit einem und neun Monaten in Deutschland, lernen die deutsche Sprache und bekommen zum Beispiel, falls nötig, auch beigebracht, was Demokratie bedeutet. In den ausgehängten Biografien konnte man nachlesen, dass viele der Kinder schon eine Menge durchgemacht haben, bevor sie nach Deutschland kamen.

Malen und basteln konnten die kleinen Festbesucher bei der Bonner Ortsgruppe des Kinderschutzbundes. Der hat eine "Lobby für Kinder" gebildet: "Wir treten dafür ein, dass Kinder auch Freizeit brauchen", sagte Frank Schallenberg. Man wolle ihnen mit verschiedenen Programmen Gehör verschaffen. "Kinder haben manchmal einen eigenen Blick auf die Dinge."

Das findet auch der Kinder- und Jugendring Bonn, der einen Stadtplan aufgehängt hatte. Jugendliche konnten darauf markieren, welche Orte in der Stadt sie wichtig finden. Man erstelle derzeit mit Jugendgruppen eine Online-Plattform, sagte Sid Schmitz vom Jugendring. "Dort sind alle für Jugendliche interessanten und relevanten Einrichtungen eingetragen." Der Start ist für den Sommer 2014 angesetzt.

Die Lebenshilfe Bonn widmete sich dem Thema Leben mit Behinderung: Dort konnten Kinder sich darin ausprobieren, spiegelverkehrt zu malen oder Erdnüsse mit Stäbchen zu greifen. Das waren Herausforderungen, weil sie nicht alltäglich sind. Man wolle einen Eindruck davon vermitteln, wie sich behinderte Menschen fühlen, wenn sie etwas tun sollen, was für Nichtbehinderte normal ist, sagte Hasko Facklam.

Es gab ein Bühnenprogramm mit Musik und Interviews. Die Kinder freuten sich über den Besuch der WDR-Maus. Höhepunkt war die Fragestunde mit Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Im Alten Rathaus wurde ein Theaterstück zum Thema Benachteiligung und Chancen für Kinder aufgeführt.

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