Altstadt in Bonn 54 Parkplätze sollen für Außengastronomie genutzt werden

BONN · Jetzt also doch: Die Stadt will den Gastronomen in der Bonner Altstadt gestatten, einen Parkplatz vor ihrem jeweiligen Lokal für die Außengastronomie zu nutzen. Das Ganze ist als Versuch gedacht, der in der kommenden Sommersaison sechs Monate lang laufen soll. Die Idee dazu hatte Bezirksbürgermeister Helmut Kollig (SPD). Er war damit aber zunächst bei der Verwaltung auf Skepsis gestoßen.

Das Versuchsgebiet liegt zwischen Hochstadenring, Kaiser-Karl-Ring, Kölnstraße, Breite Straße, Berliner Platz und Bornheimer Straße. "Das ist genau das, was ich erreichen wollte", freute sich Kollig über die Verwaltungsvorlage, die im März in der Bezirksvertretung Bonn beraten und vom Hauptausschuss beschlossen werden soll. Allerdings gibt sich der Politiker keiner Illusion hin. "Da wird es sicherlich die eine oder andere Beschwerde von Anwohnern geben", weiß er aus Erfahrung, "aber wir warten jetzt erst einmal ab, was da kommt."

Positiv überrascht zeigte Kollig sich auch darüber, dass die Stadtverwaltung nicht nur der klassischen Gastronomie die Möglichkeit einräumen will, im Sommer Tische und Stühle nach draußen setzen zu können. Unter anderem sollen auch Metzgereien, Bäckereien und Kioske sowie Cafés ohne alkoholischen Ausschank in den Versuch einbezogen werden.

Bei Durchführung des Modellversuchs fielen 54 Parkplätze weg, hat die Verwaltung ausgerechnet. Es wurden dabei nur die Betriebe berücksichtigt, die bisher noch keine Außengastronomie haben oder dazu eine nur sehr kleine Fläche auf dem Bürgersteig genutzt haben. Bei 1140 Parkplätzen insgesamt in dem Bereich reduziere sich das Stellplatzangebot um 4,7 Prozent, was die Verwaltung durchaus für "vertretbar" hält. Zumal die Attraktivität der Altstadt durch das neue Außengastronomieangebot sicherlich gesteigert werden könne. In der Versuchsphase soll aber stichprobenartig die Auswirkung auf den Verkehrsfluss und die Parksituation geprüft werden.

Auch sollen sämtliche Beschwerden und Anregungen der Anwohner während dieser Zeit gesammelt und ausgewertet werden. Ende des Jahres will die Verwaltung über die Ergebnisse berichten und entscheiden, ob die Praxis beibehalten werden kann. Wenn ja, dann habe diese Entscheidung sicherlich Auswirkung auf die übrigen Statteile Bonns. Im Zuge der Gleichbehandlung sei es dann kaum möglich, Anträge von Gastronomen aus anderen Bezirken abzulehnen.

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