Ostrowski-Preis 95.000 Euro für Bonner Mathematiker

BONN · Der Bonner Mathematiker Peter Scholze erhält den mit rund 95 000 Euro dotierten Ostrowski-Preis 2015. Die Auszeichnung wird seit 1989 alle zwei Jahre für herausragende Leistungen in der reinen Mathematik und in den theoretischen Grundlagen der numerischen Mathematik vergeben.

Der 27-Jährige ist Professor am Hausdorff Center for Mathematics, einem Exzellenzcluster der Bonner Universität, und wird für seine innovativen Arbeiten an der Schnittstelle zwischen automorphen Formen und arithmetisch-algebraischer Geometrie ausgezeichnet.

Hierzu zählen seine Arbeiten zu den Langlands-Vermutungen, dass es zwischen den genannten Gebieten Verbindungen geben müsse, die es ermöglichten, viele bisher ungelöste Probleme aus einem Gebiet der Mathematik in ein anderes zu "übersetzen", um diese dort dann vielleicht lösen zu können. Scholze bewies Teile dieser Vermutungen mit geometrischen Methoden.

2012 publizierte Scholze eine neue Theorie zur Beschreibung von p-adischen Räumen. Mit Hilfe dieses neuen Ansatzes konnte er unter anderem ein wichtiges Theorem seines kürzlich mit dem Shaw Preis ausgezeichneten Bonner Kollegen Gerd Faltings verallgemeinern.

Der Preis ist nach dem Mathematiker Alexander Markowitsch Ostrowski benannt und eine der wichtigsten internationalen Auszeichnungen für höhere Mathematik. Die Preisverleihung wird voraussichtlich im Herbst in Kopenhagen stattfinden.

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