Sperrung der A565 Nächtliche Sperrung der A565 führte zu langen Staus am Endenicher Ei

Bonn · In drei Nächten ersetzt die Autobahn GmbH den Asphalt auf einem Abschnitt der A 565. Das führte am Montagabend zu Stau am Endenicher Ei – was übrigens kein Ei bleibt.

Die Sperrung der A565 führt für den Verkehr aus Richtung Poppelsdorf kommend zu Stau – und zwar am Endenicher Ei.

Die Sperrung der A565 führt für den Verkehr aus Richtung Poppelsdorf kommend zu Stau – und zwar am Endenicher Ei.

Foto: Benjamin Westhoff

Die erste der nächtlichen Sperrungen auf der A565 hat am Montagabend zu Stau geführt. Vor allem für die Autos, die von der Reuterstraße in Richtung Nordbrücke wollten und dann nach der Auffahrt Poppelsdorf auf der Rampe des Endenicher Eis Schlange standen. Das lag daran, dass die Ampel dort nicht besonders lange Grün zeigt. Was auch seine Vorteile hatte: Denn weitere Staus über die Viktoriabrücke zum Verteilerkreis Potsdamer Platz blieben dadurch aus.

Auch in den kommenden beiden Nächten von Dienstag auf Mittwoch und von Mittwoch auf Donnerstag wird die Autobahn GmbH jeweils von 19 bis 6 Uhr die A565 zwischen der Anschlussstelle Bonn-Endenich und dem Autobahnkreuz Bonn-Nord in Fahrtrichtung Siegburg sperren. In der Anschlussstelle Poppelsdorf ist die Auffahrt in Richtung Siegburg also gesperrt. Autofahrerinnen und Autofahrer, die über die viel befahrene Reuterstraße kommen, können die Ausfahrt Endenich nehmen, um neben dem Weg über die Viktoriabrücke auch über die Endenicher Straße und die Straße Auf dem Hügel nach Dransdorf und Richtung Bornheim zu gelangen. Weiter, aber vielleicht einfacher ist es, von Poppelsdorf in Richtung Meckenheim zu fahren und dann ab der Anschlussstelle Bonn-Hardtberg zur A555-Anschlussstelle Bornheim zu gelangen (über Konrad-Adenauer-Damm und K12n). Diese Umleitung – mit rotem Punkt ausgeschildert – gilt auch für den Verkehr aus Richtung Koblenz/Meckenheim.

Wie Bernd Aulmann von der zuständigen Autobahn GmbH Rheinland sagte, besserte das beauftragte Unternehmen Straßenasphalt in dem beschriebenen Autobahnteil aus. Es handele sich nicht um eine Grundsanierung, die in drei Nächten nicht zu schaffen wäre. Punktuell, aber teilweise auch auf ganzen Abschnitten würde der alte Asphalt aufgebrochen, entfernt und neu aufgebracht. Mit einem sogenannten Fertiger walzen die Bauarbeiter anschließend die Stellen wieder glatt. Aulmann rechnet zwar in den Abendstunden der Sperrung mit zähfließendem Verkehr und möglicherweise auch Staus. „Wir haben die Bauarbeiten aber absichtlich in die Abend- und Nachtstunden gelegt, weil der große Feierabendverkehr bis 19 Uhr schon vorbei ist.“

Im Endenicher Ei sperrt die Autobahnmeisterei logischerweise die Zufahrt zur A565 Richtung Köln während der Sperrzeiten. Für das in die Jahre gekommene Brückenbauwerk selbst hat der Landesbetrieb Straßen NRW bereits Mitte 2019 ein Unterstützungsbauwerk errichtet. Der Bau des Ersatzneubaus für geschätzt zehn Millionen Euro sollte längst begonnen haben. Es kam allerdings zu Umplanungen, die unter anderem im Zusammenhang stehen mit den Sanierungsplänen des Tausendfüßlers. Aulmann sagte am Montag, nach bisherigem Stand werde der Ersatzbau für das Endenicher Ei frühestens ab Anfang 2023 in Angriff genommen.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Landesbetrieb eine Behelfsbrücke über den offenen Teil in der Mitte des Verteilerkreises gelegt, die dazu dienen soll, während der Bauphase alle Fahrbahnen aufrechtzuerhalten. Die Planungen sehen vor, pro Fahrtrichtung drei Spuren zur Verfügung zu stellen. Auf der Behelfsbrücke werden es insgesamt drei Spuren für beide Richtungen sein. Erst wird also die eine Hälfte der Brücke abgetragen und ersetzt, sodann die verbliebene Hälfte. Ähnlich wie bei der Viktoriabrücke.

Der neue Verteiler soll alle Varianten eines künftigen sechsstreifigen Ausbaus der A565 berücksichtigen und wird deshalb verbreitert. Der anstehende Tausendfüßler-Ausbau von vier auf sechs Fahrstreifen ist in Teilen der Bürgerschaft und Politik umstritten. Der Stadtrat hatte im Dezember einen Beschluss gefasst, sich beim Land für eine schmalere Stadtautobahn mit vier Spuren, temporärer Zusatzspur und einen Radweg einzusetzen. Federführend verantwortlich für den Autobahnausbau ist allerdings nicht die Stadt, sondern Bund beziehungsweise Land. Die Erweiterung des Tausendfüßlers ist seit Langem über den Bundesverkehrswegeplan angedacht.

Überdies kündigte die Autobahn GmbH, seit Neugründung zum 1. Januar 2021 statt des Landesbetriebs federführend zuständig, an, dass das Endenicher Ei künftig ein langgezogenes Bauwerk wird, um es dann schneller ersetzen zu können. Die namensgebende ovale Form bleibt also nicht erhalten.

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