Konzerte, Comedy und Theater Ab Juli gibt es wieder Livekonzerte in der Bonner Rheinaue

Bonn · Stefanie Heinzmann, Kasalla, Culcha Candela, Nena und viele mehr: Der Kulturgarten von Bonnlive bietet ab Juli Konzerte, Comedy und Theater mit bis zu 2000 Besuchern. Für die Konzerte gelten jedoch besondere Auflagen.

 Ein Bild aus besseren Zeiten: Culcha Candela treten auf der Rheinkultur auf. Ein neues Konzept soll die Musiker wieder zurück in die Rheinaue bringen.

Ein Bild aus besseren Zeiten: Culcha Candela treten auf der Rheinkultur auf. Ein neues Konzept soll die Musiker wieder zurück in die Rheinaue bringen.

Foto: Volker Lannert

Die Kultur kehrt zurück – größer und bunter als jemals zuvor in der Corna-Krise und vor allem ohne Autos. Bis zu 2000 Gäste sollen ab dem 16. Juli in der Rheinaue Live-Konzerte, Theater, Kabarett und Comedy erleben können, so das ambitionierte Vorhaben der Bonner Veranstalter Fünfdrei Eventagentur und Rheinevents. Das Team um die beiden Brüder Julian und Simon Reininger (Green Juice Festival) sowie Sandro Heinemann (Panama Open Air), das zuletzt schon die Autokonzerte am Westwerk organisiert hat, will den Bonnern mit ihrem Kulturgarten auf der kleinen Blumenwiese ein Open-Air-Erlebnis bieten, wie es in der Bundesrepublik derzeit einzigartig ist. Und auch wenn noch längst nicht alle Veranstaltungen feststehen, verspricht der Sommer nun doch weitaus aufregender zu werden als noch vor wenigen Wochen gedacht.

Das Konzept des Kulturgartens beruht auf der Möglichkeit, bis zu zehn Personen zusammenbringen zu können. Diese können eine Parzelle buchen, die von anderen mit hüfthohen Kordeln und einem 1,50 Meter breiten Quarantäne-streifen abgetrennt ist. Innerhalb dieses Bereichs können es sich die Besucher mit Picknickdecken gemütlich machen; außerdem stehen direkt vor der Bühne Liegestühle sowie dahinter 160 Bierbänke für bis zu acht Personen zur Verfügung. „Wir sind sehr froh, dass die Stadt Bonn unser Konzept innerhalb weniger Wochen genehmigt hat und wir so den Bürgern eine Bühne bieten können“, sagte Heinemann bei einer Pressekonferenz. „Wir wollen auf diese Weise eine Biergarten-Atmosphäre schaffen. Dazu gehört auch, dass Servicekräfte des Parkrestaurants Rheinaue umhergehen und Bestellungen aufnehmen werden. Eine Selbstabholung an der Theke ist leider aus Gründen des Corona-Schutzes nicht möglich.“

Eine Einbahnstraßen-Regelung soll die Besucherströme lenken, zudem gilt außerhalb der Parzellen Maskenpflicht. Gleichzeitig wollen die Veranstalter nicht ausschließen, dass es in einer nur teilweise gebuchten Parzelle zu Begegnungen mit Fremden kommt. „Wenn Sie nur vier Plätze brauchen, können andere natürlich Tickets für die restlichen sechs Plätze kaufen“, sagte Reininger. „Auch innerhalb der Parzellen ist genug Platz, um gegebenenfalls den Mindestabstand einzuhalten.“ Als weitere Vorsichtsmaßnahme werden sämtliche Tickets personalisiert.

 Die Organisatoren des Kulturgartens machen bei der Pressekonferenz Werbung für die Veranstaltung.

Die Organisatoren des Kulturgartens machen bei der Pressekonferenz Werbung für die Veranstaltung.

Foto: Thomas Kölsch

Angesichts des Programms dürften diese notwendigen Auflagen allerdings nur ein kleiner Wermutstropfen sein. Den Auftakt gestalten mit der Weltmusik-Formation Bukahara (16.7.) und Brings (17.7.) zwei Bands, die dafür bekannt sind, in jeder Situation Stimmung machen zu können, selbst wenn die Lautstärke wie in diesem Fall ein wenig geringer ausfallen wird als bei großen Rockkonzerten. Viel darf man auch von Culcha Candela erwarten (23.8.): Die Hip-Hopper dürften derzeit einer der Höhepunkte des Formats sind – ebenso wie Nena, die nach ihrem umjubelten Auftritt beim Kunstrasen im vergangenen Jahr am 25.8. erneut nach Bonn kommen wird. „Wir haben zudem noch zahlreiche andere Künstler angeschrieben, bei denen wir noch auf eine finale Antwort warten“, so Simon Reininger. „Wir hoffen, in der kommenden Woche weitere Namen bekanntgeben zu können.“

Ähnlich wie bei den Autokonzerten soll die Bühne nicht nur für die Musik, sondern auch für Theater und Kleinkunst geöffnet werden. Moritz Seibert, Intendant des Jungen Theater Bonn und einer der Ideengeber für das Projekt, verspricht auf jeden Fall wöchentliche Aufführungen von „Der kleine Rabe Socke“, „Der Grüffelo“, „Petterson & Findus“ und der Open-Air-Premiere „Das Dschungelbuch“. Das Haus der Springmaus schickt derweil Maxi Gstettenbauer und die Singer-Songwriterin Miss Allie ins Rennen, und auch Euro-Theater, Contra-Kreis-Theater und Pathologie werden mindestens eine Vorstellung beisteuern.

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