BirdLife beschließt Partnerschaft Abkommen in Bonn zum Schutz von Vögeln unterzeichnet

Bonn · Wälder, Meere und Tiere kennen keine Grenzen. Das weltgrößte Netzwerk von Naturschutzverbänden BirdLife International hat genau deshalb den Vogel als Symbol und Botschafter gewählt. In Bonn unterzeichnete die Organisation nun ein Partnerschaftsabkommen.

BfN kooperiert mit größtem Naturschutznetzwerk weltweit.

Foto: Benjamin Westhoff

Wälder, Meere und Tiere kennen keine Grenzen. Das weltgrößte Netzwerk von Naturschutzverbänden BirdLife International hat genau deshalb den Vogel als Symbol und Botschafter gewählt. In Bonn unterzeichnete die Organisation nun ein Partnerschaftsabkommen mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN). Gemeinsam wollen sie Naturschutzverbände aus Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien stärken und in der Nachwuchsausbildung kooperieren. So sollen weltweit biologische Vielfalt und die Lebensräume von Vögeln geschützt werden.

BirdLife International ist auch der internationale Dachverband des Naturschutzbundes Deutschland, kurz Nabu. Die Bundesoberbehörde BfN berät das Umweltministerium.

Rebhuhnpopulation zurückgegangen

„Naturschutz macht an Grenzen nicht Halt“, sagte Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes. Deshalb sei die Kooperation mit BirdLife International so enorm wichtig. Von Veränderungen in Umwelt und Klima seien zum Beispiel Zugvögel stark betroffen. Ihr Lebensrhythmus und ihr Brutverhalten wandelten sich weltweit. Doch auch heimische Arten würden immer stärker verschwinden, erklärte Jessel: „Gerade Vögel in Agarlandschaften, Feldern und Wiesen, sogenannte Offenlandvögel, haben in den letzten Jahren einen starken Rückgang erlebt. Wie beispielsweise Kibitze, Feldlerchen und der Star.“ Die Rebhuhnpopulation sei in den vergangenen 30 Jahren um 90 Prozent zurückgegangen. Die der europäischen Offenlandvögel insgesamt zwischen 1980 und 2016 um 57 Prozent.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, arbeitet BirdLife weltweit mit 120 Partnern für den Erhalt der Lebensräume von Vögeln. „Denn wo Vögel leben, da sind immer auch andere Tiere angesiedelt“, so Patricia Zurita, Geschäftsführerin von BirdLife. Wer Vögel schütze, helfe gleichzeitig anderen Arten. Die Organisation veröffentlicht die Rote Liste gefährdeter Arten und arbeitet für die Schaffung von Vogelschutzgebieten. 130 neue Spezies hat BirdLife bisher entdeckt. „Die Erde braucht mehr Menschen die hinter ihr stehen“, sagte Zurita.

Deshalb sei ein wichtiger Pfeiler von BirdLife die Ausbildung künftiger Nachwuchskräfte. Das BfN gründete 1990 die Internationale Naturschutzakademie Ina. Naturschutzorganisationen aus Zentralasien und dem Kaukasus sollen durch die sie dabei unterstützt und beraten werden, die Naturräume in den jeweiligen Ländern zu schützen. „Themen mit denen wir uns gerade und auch in Zukunft beschäftigen werden sind neben der Gefährdung der Zugvögel auch das Monitoring, also die langfristige Beobachtung von Arten“, erklärte Jessel. Hier wollen sich der BfN und BirdLife künftig enger miteinander abstimmen. BirdLife setzt auf die Verknüpfung von lokalem Wissen und Wissenschaft. „Die Menschen vor Ort haben die Kontakte und das Wissen über ihre Umwelt“, so Zurita.