Experten der Arbeitssicherheit untersuchen Büchersortieranlage Ablauf des Unfalls in der Stadtbibliothek weiter unklar

Bonn · Zum Unfallablauf im neuen Haus der Bildung am Mülheimer Platz lagen auch gestern noch keine näheren Erkenntnisse vor. Das sagte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann auf GA-Nachfrage.

Bei dem Unfall war am späten Mittwochnachmittag ein Mitarbeiter der Stadtbibliothek in die automatische Büchersortieranlage geraten und eingeklemmt worden. Der Mann musste von Feuerwehrleuten befreit werden. Er erlitt leichte Verletzungen und kam in die Uniklinik, die er allerdings noch am Abend wieder verlassen konnte (der GA berichtete).

Zurzeit sind Hoffmann zufolge Experten der städtischen Arbeitssicherheit und der Bezirksregierung Köln dabei, den Unfallhergang zu klären. Eingeschaltet sei auch die Herstellerfirma. Hoffmann erklärte, vor der offiziellen Inbetriebnahme der Büchersortieranlage am 9. September seien alle Mitarbeiter, die sie bedienen sollen, entsprechend geschult worden. Dies sei auch bei dem Verunglückten der Fall gewesen.

Es habe seit Inbetriebnahme immer wieder kleinere Störungen an der Anlage gegeben, die aber stets behoben werden konnten. Auch am Mittwoch sei offensichtlich eine Störung aufgetreten, bei der die Bücher, die Bibliothekskunden in die Rückgabeautomaten gelegt hatten, nicht weitertransportiert werden konnten. Zu dem Unfall kam es dann, als der Mitarbeiter versuchte, die Störung zu beheben. Was dann allerdings genau geschah, könne zurzeit noch niemand sagen.

Die Sortieranlage ist seither außer Betrieb. Die Rückgabe der ausgeliehenen Bücher und Medien erfolgt deshalb wieder per Hand direkt bei den Mitarbeitern in der Bibliothek. Büchersortieranlagen wie die im Haus der Bildung gibt es laut Hoffmann in vielen öffentlichen Bibliotheken in der Bundesrepublik.

Im Haus der Bildung, das im August eröffnete, ist neben der Stadtteilbibliothek auch die Volkshochschule untergebracht. Es besteht aus dem sanierten ehemaligen Alten Stadthaus und einem Neubau. Der gesamte Komplex hat 26,4 Millionen Euro gekostet.

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