Engel zum Anfassen Acht Bonner Kirchen veranstalten "Engelwochen"

Bonn · Acht Kirchen im Bonner Nordwesten veranstalten die „Engelwochen“. Sie wollen damit der unsichtbaren Kraft ein Gesicht geben. Bis zum 14. Oktober bieten sie Gottesdienste, Kunst, Lyrik und Musik rund ums Thema.

Ralf Knoblauch vor den ausgestellten Bildern in der Pauluskirche in Tannenbusch.

Foto: Benjamin Westhoff

Acht Kirchen im Bonner Nordwesten veranstalten nun die „Engelwochen“ und wollen damit der unsichtbaren Kraft ein Gesicht geben. Von diesem Samstag bis zum 14. Oktober bieten sie ein Programm aus Gottesdiensten, Kunst, Lyrik und Musik rund um das Thema Engel.

Begleitend dazu wird die Ausstellung „Engel an meiner Seite“ mit Werken von Bürgern und Künstlern gezeigt. Den Anstoß zum Projekt gab Ralf Knoblauch, Diakon und Seelsorger der Pfarrgemeinde Thomas Morus. „Ich selbst taufe viele Kinder und bin auch viel auf Friedhöfen, bei Beerdigungen. In diesem Kreislauf ist der Engel immer wieder Symbol für den Beginn, die Geburt, aber auch das Ende des Lebens. Das ist stark verankert, auch wenn jemand sonst gar keinen Bezug zur Kirche hat.“, so Knoblauch.

Ein kreativer Zugang öffne das Thema und die Kirche in die Gemeinde hinein. Knoblauch ist selbst künstlerisch aktiv und hält regelmäßig Workshops. Die nun fertige Ausstellung ist ein Gemeinschaftswerk von Kirche, Künstlern und Bürgern: Kindergärten, Schulklassen, Begegnungsstätten, Pflegezentren und viele andere Gruppierungen haben Ideen beigetragen. Über alle Generationen hinweg setzten sie sich mit dem Thema Engel auseinander und schufen Bilder, Figuren und Skulpturen. Texte und Gedichte, die ebenfalls ausgestellt sind, erzählen von den Gedanken hinter den einzelnen Beiträgen. „Wirst du für mich, werd ich für dich, der Engel sein“, steht beispielsweise unter einer Fotografie des Künstlers Rainer Sauerbier geschrieben.

Opulent und kraftvoll ist die Darstellung der vier Erzengel Uriel, Michael, Gabriel und Raphael der Künstlerin Caroline Lauscher. Die über zwei Meter hohen Gemälde hängen als Blickfang der Ausstellung im Original in der Kirche St. Paulus. In den anderen Kirchen sind Repliken ausgestellt. Das Besondere: Die Malereien sind lichtdurchlässig. Wenn durch die großen Fenster das Licht einfällt, leuchten die von Lauscher geschaffenen Engel. Dazu hat sie das Papier mit Öl präpariert: „Das Licht bricht durch das Bild hindurch in unseren Raum hinein. So, als ob es mich selbst anleuchtet, als ob es mich anspricht.“, erklärt die Künstlerin die Wirkung. Die Erzengel transportieren eine Botschaft, die sich durch die ganze Ausstellung zieht: Lass Dein Licht leuchten und werde selbst zum Lichtträger.

Die Eröffnung der Engelwochen findet passenderweise am Geburtstag der Erzengel, an diesem Samstag statt. Ab 18.30 Uhr spielt das Ensemble Vox Quintae und die Künstler der Ausstellung werden für Fragen zur Verfügung stehen. In den darauffolgenden Tagen finden Familienmessen, Führungen und Erzähl- und Musikabende statt.