Mordfall Claudia Ruf Acht Männer verweigern Abgabe von DNA-Probe

Grevenbroich/Bonn · Die Suche nach dem Mörder der damals elfjährigen Claudia Ruf geht weiter. Acht Männer haben laut Polizei eine freiwillige DNA-Probe verweigert, drei von ihnen sind bereits per Gerichtsbeschluss verpflichtet worden.

 Die damals elfjährige Claudia Ruf wurde am 13. Mai 1996 tot aufgefunden.

Die damals elfjährige Claudia Ruf wurde am 13. Mai 1996 tot aufgefunden.

Foto: Polizei/Archiv

Beim Massen-Gentest im Mordfall Claudia Ruf haben bislang acht Männer die Abgabe einer freiwilligen DNA-Probe verweigert. Drei von ihnen seien laut Robert Scholten, Sprecher der Bonner Polizei, bereits per Gerichtsbeschluss dazu verpflichtet worden.Die Proben der drei Männer stimmten nicht mit der des Täters überein.

Laut Scholten seien die restlichen fünf Männer noch skeptisch gegenüber des DNA-Tests. Ein Antrag auf einen rechtlichen Beschluss, der die Männer zu dem Test verpflichtet, würde vorbereitet. "Ein DNA-Test kann bei den Beteiligten Unbehagen auslösen", so Scholten. "Die Aufgabe der Polizei ist es nun, für Erklärung zu sorgen." Auf der Internetseite der Polizei NRW wird in einem Video die Reihenuntersuchung erklärt. Auch hat die Polizei von Anfang an erklärt, die DNA ausschließlich im Zusammenhang mit dem Fall Ruf zu prüfen und bei einer fehlenden Übereinstimmung mit der DNA des Täters die Proben zu vernichten.

Inzwischen sei die Zahl derer, die man um Abgabe einer Speichelprobe bitte, auf fast 2400 ausgeweitet worden. 1400 Proben seien bereits ausgewertet, 600 eingesammelt, aber noch nicht ausgewertet. „400 fehlen noch und die machen viel Arbeit“, sagte Scholten. Dabei handele es sich etwa um solche Personen, die an einen noch nicht bekannten Ort ins Ausland verzogen sind.

Die damals elfjährige Claudia Ruf war 1996 in ihrem Heimatort Grevenbroich-Hemmerden südwestlich von Düsseldorf entführt, sexuell missbraucht und umgebracht worden. Ihre Leiche wurde 70 Kilometer entfernt auf einem Feldweg in Euskirchen bei Bonn gefunden.

Die Suche nach dem Mörder war wieder aufgerollt worden, weil Profiler neue Ansätze bei dem Fall entdeckt hatten. Dies führte zum dritten Massen-Gentest in dem Mordfall. Von den Männern, die bereits tot sind, soll die DNA-Probe eines nahen Verwandten Gewissheit verschaffen.

Erst im März hatte Scholten in seiner Funktion als Polizeisprecher im GA-Podcast „Akte Rheinland“ über den Fall Claudia Ruf berichtet und dabei auch seine ganz persönliche Sicht auf die Tat und die Ermittlungen geschildert.

(dpa)
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