Marie-Kahle-Gesamtschule Achtklässlerinnen begeistern mit selbst entworfenen Kleidern
BONN · "Uniform oder Unikat? Vielleicht beides?" Diese Frage stellten sich nicht nur die Besucher der Modenschau im Frauenmuseum. Mit dem Kinderatelier des Frauenmuseums haben Schülerinnen und Schüler der Marie-Kahle-Gesamtschule Kunstmode geschaffen und eine Performance choreografisch ausgearbeitet.
Unter dem Motto "Unikat & Uniform" brachten die Achtklässlerinnen Ari, Annsaf, Janine, Khadija, Michele, Tamara, Sabah, Amanda, Sanaa und Sofi eine Modenschau auf dem Laufsteg.
Die Gewänder sind von den Mädchen unterschiedlichster Nationalitäten eigenhändig entworden und angefertigt worden. Die Idee zu dieser Modenschau war, dass der Zuschauer in den teils verspielten Outfits politische Statements erkennt. So hat Janine sich entschieden, die prunkvollen militärischen Auszeichnungen und Orden aufs Korn zu nehmen. Die 14-jährige Marokkanerin Sanaa Bouziri transportiert ihre Botschaft über ein blutiges Hochzeitskleid. Auf diese Weise stellt sie eine Braut dar, die ihren Mann durch den Krieg verloren hat.
Über die gewünschte Wirkung auf die Gäste und deren Reaktion ist man sich einig: "Wir 'gehen' für den Frieden und gegen Krieg über den Laufsteg", erklärt Sanaa. "Der Besucher soll durch unsere Arbeit zum Nachdenken angeregt werde."
Mit den Mädchen waren mehr als fünf Nationalitäten vertreten; darunter Marokko, Tunesien, Libanon und Argentinien. Wegen ihres muslimischen Glaubens war es für manches Mädchen etwas ganz Besonderes, an einer Modenschau teilzunehmen. Wer die Haut Couture der kritischen Jugend sehen möchte, kann die Modenschau am Sonntag, 23. Juni, ab 15 Uhr beim Fest der Kulturen vor dem Frankenbad erleben.
