Schmutz in Bonn Ärger über Hundekot und Kippen in der Altstadt

Bonn · In frisch bepflanzten Beeten in der Bonner Altstadt sind Kippen und Hundekot zu finden. Nichts Ungewöhnliches, teilt die Stadt mit, es gebe da noch ganz andere Vorfälle.

Beete werden in der Stadt häufig als Aschenbecher und Hundetoilette genutzt.

Beete werden in der Stadt häufig als Aschenbecher und Hundetoilette genutzt.

Foto: Stefan Knopp

Fahrradfahren ist gesund und gut für die Umwelt. Aber das Rad ist halt auch ein Fortbewegungsmittel, das man irgendwo abstellen muss. Unerfreulich, wenn das in einem neu angelegten Beet geschieht. Ein Nutzer der Facebookseite „Du kommst aus Bonn wenn …“ hat diese Beobachtung gepostet: Auf der frisch bepflanzten Baumscheibe vor dem Irish Pub John Barleycorn, dem ehemaligen Bierhaus Machold, habe ein Fahrrad gestanden, der Besitzer habe in Kauf genommen, dass dadurch die jungen Sträucher zerstört werden.

Zudem lägen auch schon Kippen und Hundekot drin, schreibt er. „Das wurde von unseren Steuergeldern finanziert und ich finde es schade.“ Denn die Baumscheiben hat die Stadt bepflanzt, was der Verfasser ausdrücklich lobt. Es wurde eine Zierkirsche in ein bestehendes Beet eingesetzt und durch bodennahe Sträucher ergänzt. Eine von vielen Ersatzpflanzungen, die die Stadt im vergangenen Jahr beschlossen und ausgeschrieben hat. Denn es kommt vor, dass durch Bauarbeiten, Kanalsanierungen, das Verlegen von Anschlüssen und ähnliche Maßnahmen Baumscheiben entfernt werden müssen. Manche können danach nicht wieder an gleicher Stelle angelegt werden, dann müssen Ausgleichsstandorte gefunden werden.

Als es noch das Machold war, standen an der Ecke Heerstraße/Im Krausfeld zwei Bäume auf beiden Straßenseiten, die jetzt entfernt und durch neue Pflanzungen ersetzt wurden. Nun liegen zahlreiche Zigarettenstummel dort, außerdem sieht man Hundehaufen, kein schöner Anblick. Das alles ist aber keine Ausnahme, sondern bedauerlicher Standard, teilt Marc Hoffmann vom Presseamt der Stadt Bonn mit. Immerhin gebe es selten andere Vorfälle von dem Kaliber, der sich kürzlich in der Südstadt ereignete: Dort hatte jemand einen ganzen Baum ausgerissen, den die Stadt dann wieder einsetzte.

Kein sicherer Ort, um das Rad anzuschließen

Auch Fahrräder, die in dem Beet abgestellt werden, sieht man nicht ständig. An die Schutzbügel angekettete Räder hingegen schon; und da warnt Hoffmann: Die Bügel sollen verhindern, dass Kraftfahrzeuge die Baumscheiben ganz oder teilweise befahren oder gar dort parken, aber: „Die Baumschutzbügel sind nicht einbetoniert, sondern sie stecken circa 50 bis 70 Zentimeter tief im Boden der Baumscheibe.“ Das bedeute, dass man sie aus dem Boden ziehen könne. „Daher ruft die Stadtverwaltung regelmäßig dazu auf und weist darauf hin, die Baumschutzbügel nicht zum Anbinden von Fahrrädern oder Ähnlichem zu benutzen.“

Hoffmann erklärt auch, warum sie nicht einbetoniert werden: Man bräuchte auf jeder Seite der Baumscheibe zwei Fundamente, das würde den Wurzelbereich der Bäume und die Unterpflanzung weiter einschränken. „Zum anderen können die Baumschutzbügel nach Touchieren durch ein Kfz bei einem Parkvorgang wieder ohne großen Aufwand aufgerichtet werden.

Wären die Bügel einbetoniert, wären sie beschädigt und müssten aufwendig neu gesetzt werden. So geben die Bügel bei Kontakt mit einem Auto meist nach, bleiben aber größtenteils unbeschädigt. Wer also wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sein Fahrrad anderswo anschließen. Darüber hinaus könne die Stadt nur an Hundebesitzer und Raucher appellieren, Kot und Kippen wieder einzusammeln.

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