Grüne Jugend kritisiert Mutterpartei Ärger um Termin zur Abstimmung über den Koalitionsvertrag

BONN · Harsche Kritik aus den eigenen Reihen muss sich der Vorstand der Bonner Grünen gefallen lassen. Die Grüne Jugend kritisiert, dass ausgerechnet am Samstag, 8. November, die Mitgliederversammlung abgehalten werde, auf der das Papier zur Koalitionsvereinbarung der CDU, Grünen und FDP im Stadtrat zur Abstimmung steht.

Dabei finde genau an diesem Wochenende die Landesmitgliederversammlung der Grünen Jugend NRW in Gelsenkirchen statt, klagte Mary Beyer, Sprecherin der Grünen Jugend Bonn. Dieser Termin stehe seit Langem fest und sei nicht aufschiebbar. Weil der Grünen-Kreisverbandsvorstand den Termin zur Mitgliederversammlung nicht verlegen wolle, werde die Grüne Jugend nun als wichtige Vertreterin der Jugendinteressen bei der Abstimmung über die Vereinbarung für die Jamaika-Koalition übergangen. "Solange die Koalitionsparteien den Grünen offenbar wichtiger sind als basisdemokratische Werte, werden wir unsere Unterstützung für den Grünen Kreisverband überdenken müssen", warnte ihre Sprecherkollegin Laila Riedmiller.

Kreisvorstandssprecherin Julia Meyer, mit 31 selbst auch noch nicht solange der Grünen Jugend entwachsen, steht der Kritik gelassen gegenüber. "Ich verstehe die Verärgerung, aber wir mussten uns ja mit den beiden Koalitionspartnern auf einen Termin verständigen. Und da blieb nur der 8. November", sagte sie gestern.

Die Grünen treffen sich zur Abstimmung über den Koalitionsvertrag nun am Samstag, 8. November, ab 10.30 Uhr im Haus der Evangelischen Studentengemeinde, Königstraße 88. Die CDU tagt ab 14 Uhr im Maritim-Hotel. Wo die FDP sich an dem Tag trifft, war gestern noch nicht zu erfahren.

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