Bahnhofsvorplatz in Bonn AfD stellt alles wieder auf Anfang

BONN · Alle Maschinen stopp, Computer runterfahren und alles wieder auf Anfang. Die Alternative für Deutschland (AfD) fordert einen Neustart bei der Planung des Bahnhofsvorplatzes, ja des gesamten Abschnittes zwischen Kaiserplatz und Thomas-Mann-Straße.

 Drei breite Fußgängerrampen führen über den Busbahnhof, den Städteplaner Bernd Adelt tiefergelegt hat.

Drei breite Fußgängerrampen führen über den Busbahnhof, den Städteplaner Bernd Adelt tiefergelegt hat.

Foto: ADELT

Dabei stehen die entscheidenden Beschlüsse des Stadtrats in den nächsten Monaten an.

Nachdem jetzt die vorbereitenden Gespräche mit den fünf Investoren für das Nordfeld abgeschlossen sind, und sie nun alle ihre verbindlichen Planungen für das Areal zwischen Bonner Loch und Thomas-Mann-Straße eingereicht haben, will die Stadt den Bürgern die Pläne am Freitag, 17. April, vorstellen. Der Rat soll am 18. Juni entscheiden, wer den Zuschlag bekommt.

Die AfD indes lehnt sowohl die neuen Pläne für den Busbahnhof (ZOB) als auch die aus ihrer Sicht massive Bebauung gegenüber dem Hauptbahnhof ab. "Wir wollen es aber nicht bei einem bloßen Nein belassen, sondern haben einen Städteplaner beauftragt, mal eine Idee zu entwickeln - und zwar ohne Scheuklappen und ohne Vorgaben", erklärt AfD-Fraktionsvorsitzender Hans Friedrich Rosendahl. "Es ist eine Konzeptidee.

Wir wollen damit beweisen, dass es auch anders geht." Für diesen wichtigen Raum der Innenstadt sei ein neues Gestaltungskonzept gefragt. "Dieses darf sich nicht an die restriktiven Vorstellungen, basierend auf Vorstellungen aus dem vergangenen Jahrhundert, wie bis jetzt immer geschehen, orientieren", so Rosendahl. Die AfD-Ratsfraktion fordert einen offenen Ideenwettbewerb. Rosendahl: "Falsch wäre es, wie es die Ratsmehrheit plant, eine gute Zukunftslösung jetzt zu verbauen. Auf dem Nordfeld darf kein weiteres mehrgeschossiges, raumgreifendes Geschäftshaus gebaut werden."

Der Mönchengladbacher Städteplaner und Architekt Bernd Adelt hat eine Besonderheit Bonns aufgegriffen: "Bonn hat wie kaum eine andere Stadt in NRW eine Platzkultur", sagt er. Da sei es geradezu "verwerflich", dieses Konzept nicht an solch einem zentralen Ort der Stadt aufzugreifen. Eine mäßige Bebauung sieht sein Plan deshalb nur auf dem nördlichen Feld zur Thomas-Mann-Straße und am heutigen ZOB vor.

Der Busbahnhof soll nach seinen Plänen in die U1-Ebene ziehen. Und auch die Straßenbahn fährt von der Südunterführung kommend gleich in den U-Bahnhof ein. "Das schafft den nötigen Platz vor dem Hauptbahnhof." Allerdings wäre der Busbahnhof von oben einsehbar. Darüber liegen drei breite Fußgängerüberwege. Großzügige Treppenanlagen führen hinab zum Bus- und Bahnangebot.

Auch der Autoverkehr soll nach Adelts Ideen verbannt werden in den Untergrund. Er führt den Autoverkehr praktisch unter der Maximilianstraße Richtung Thomastraße. Die Fahrbahn würde überdeckelt. Oben würde die Maximilianstraße zu einer grünen Fußgängerallee ausgebaut. Vor dem Hauptbahnhof hat Adelt einen breiten Radweg geplant. Über die Breite des Bahnhofsgebäudes bis zur Maximilianstraße könnte ein großzügiges Glasdach für Wetterschutz sorgen. "Bei solchen Plänen kommen die Politiker häufig mit dem Argument der Finanzierbarkeit", weiß Adelt. "Aber letztlich sollte man sich doch nur eine Frage stellen: Wer soll gewinnen? Die Investoren oder die Bürger?"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-Bilanz Erfolg bemisst sich an Taten
Zum Thema
Aus dem Ressort