Bauvorhaben von Horst Burbulla Petition soll „Aire“-Turm in der Bonner Rheinaue verhindern

Bonn · Das Turmprojekt Aire des Bonner Unternehmers Horst Burbulla sorgt weiter für eine kontroverse Diskussion. In einer Online-Petition haben sich in den vergangenen zwei Wochen 1673 Personen gegen das Bauprojekt am Rand der Rheinaue ausgesprochen.

 Das Projekt „Aire“ im Modell. Foto: Horst Burbulla

Das Projekt „Aire“ im Modell. Foto: Horst Burbulla

Foto: Aire

Das Turmprojekt Aire des Bonner Unternehmers Horst Burbulla sorgt weiter für eine kontroverse Diskussion. In einer Online-Petition haben sich in den vergangenen zwei Wochen 1673 Personen, davon 1402 aus Bonn, gegen das Vorhaben ausgesprochen (Stand Donnerstag). Die Initiatoren schreiben in ihrem Aufruf unter anderem, dass sie den politischen Entscheidungsträgern frühzeitig ein klares Signal zur „Verhinderung dieses wahnhaften Vorhabens“ senden wollen. Wenn die Petition in den kommenden drei Wochen mindestens 2500 Unterstützer findet, soll sie Oberbürgermeister Ashok Sridharan, dem Stadtrat und weiteren Empfängern übermittelt werden.

Initiator der Petition ist der Bonner Betriebswirt Philipp Pasing. Wie Zehntausende anderer Bürger habe er Anfang Juli die Hochglanzbroschüre „Aire Mail. Zeitung für Bonn und die Zukunft“ im Briefkasten gehabt. Der Inhalt der Broschüre erweckt den Eindruck, dass darin um Stimmen für ein Bürgerbegehren, mit dem Burbulla sein Bauprojekt – auch ohne oder sogar gegen eine politische Mehrheit – im Stadtrat durchsetzen möchte, geworben wird. „Ich war überrascht, fast erschrocken über die Vehemenz, mit der hier ein solches Großprojekt durchgesetzt werden soll“, sagt Pasing. Nach Gesprächen im Bekanntenkreis habe er beschlossen, mit seiner ersten eigenen Petition auch kritischen Stimmen in der Stadt eine Stimme zu bieten. Aktiv um Unterstützer werbe er aber nicht.

Pasing stört sich vor allem an zwei Punkten: Einerseits werde mit einem 220 Meter hohen Turm am Rand der Rheinaue der Blick zum Siebengebirge eingeschränkt und der Charakter des denkmalgeschützten Landschaftsparks beeinträchtigt. Andererseits sei ein solcher Bau im geplanten „dekadenten Design“ mit Marmorböden und Glas­ornamenten nicht für die Mehrheit der Bevölkerung gedacht. Zudem sei nach Beginn der Pandemie das Vorhaben nun aus der Zeit gefallen. „Es gibt viele andere Bereiche, in denen ein Bürger mit Vermögen der Gesellschaft viel besser von Nutzen sein könnte“, sagt Pasing.

Horst Burbulla hingegen ist zuversichtlich, das Projekt mit von ihm geschätzten Baukosten von mindestens 80 Millionen Euro realisieren zu können. Seit Juli ist sein Ausstellungsraum in der Fürstenstraße wieder geöffnet. Etwa 6500 der benötigten 10.000 Unterschriften für das Bürgerbegehren habe man zusammen. „Corona hat uns stark ausgebremst. In den vergangenen Monaten hatten die Menschen anderes im Kopf. Aber das ist natürlich verständlich“, sagt er. Täglich kämen nun aber 150 Unterschriften hinzu. Wenn ausreichend Bürger sich Burbulla anschließen, muss der Stadtrat sich mit dem Vorhaben befassen und bei einer Ablehnung einen Bürgerentscheid einleiten. Eine weitere Auflage der Postwurfsendung „Aire Mail“ sei hingegen nicht geplant, erklärt der Unternehmer.

Weitere Informationen zur Onlinepetition gibt es auf www.openpetition.de.

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