Hochschulmesse in der Beethovenhalle Akademiker haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

BONN · Bin ich eher der praktische oder der künstlerische Typ? Ist ein Medizinstudium was für mich? Wie beantrage ich Bafög? Bei der Hochschulmesse der Agentur für Arbeit in der Beethovenhalle konnten sich Studierwillige informieren. Jedes Jahr suchen sich dort etwa 3000 angehende Studenten Rat und Hilfe.

 Bei der Hochschulmesse informieren sich die Schüler über Berufsmöglichkeiten.

Bei der Hochschulmesse informieren sich die Schüler über Berufsmöglichkeiten.

Foto: Barbara Frommann

Bin ich eher praktisch veranlagt, oder liegen meine Interessen im künstlerischen Bereich? Anfang April starten bereits die ersten Abiturprüfungen, langsam wird es für Schulabgänger Zeit, sich über den weiteren Weg Gedanken zu machen. Welche Uni bietet meinen favorisierten Studiengang an, sollte ich vorher ein Praktikum absolvieren, wie beantrage ich Bafög? „Abiturienten sollten sich rechtzeitig Gedanken über ihre berufliche Zukunft machen“, rät Margit Seiwert, Berufs- und Studienberaterin bei der Bundesagentur für Arbeit. Um den angehenden Studenten bei der Entscheidung zu helfen, hatte die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg wieder zur Hochschulmesse in die Beethovenhalle eingeladen. Jedes Jahr informieren sich dort etwa 3000 angehende Studenten.

Ansprechpartner von rund 30 Hochschulen

Rund 30 Hochschulen aus den Regionen Bonn, Köln, Aachen, Wuppertal, Siegen und Koblenz hatten Ansprechpartner nach Bonn geschickt. Aus erster Hand informierten sie die Abiturienten über Fächer, Studienverlauf und spätere Berufsaussichten. Ergänzt wurde die Ausstellung durch Vorträge, bei denen einige Module gezielt in den Mittelpunkt rückten. Mit „Global Brand and Fashion Management“ wurde sogar ein vollkommen neuer Studiengang aus Köln präsentiert. „Das ist eine Ausbildung, die Mode mit Betriebswirtschaft kombiniert“, erklärte Andrea Porath von der Arbeitsagentur.

Doch was raten die Experten jungen Schulabsolventen bei der Wahl eines Studienfachs konkret? „Jeder sollte seine individuellen Fähigkeiten und seine Interessen berücksichtigen. Daneben muss man aber auch wissen, ob man im Berufsleben Sicherheit haben will oder eher das Abenteuer sucht“, meint Margit Seiwert. Denn auch mit einem Abschluss in Fächern, die auf dem Arbeitsmarkt nicht geraten gefragt sind, könne man durchaus in anderen Bereichen eine Anstellung bekommen. „Aber dafür muss man flexibel sein.“

Mehr als die Hälfte der Schulabgänger hat die Hochschulreife

Rund 54 Prozent der Schulabsolventen eines Jahrgangs in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis haben eine Hochschulberechtigung. „Das ist die zweithöchste Rate deutschlandweit“, so Manfred Kusserow, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Doch nicht alle Studienanfänger machen am Ende auch ein Examen. „Aber selbst die fangen wir auf“, erklärt Andrea Porath. Sie bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen an der Universität und den Hochschulen an. „Es gibt verschiedene Gründe, weshalb jemand sein Studium abbricht. Wir zeigen, dass das keine Schande und kein Versagen ist, sondern dass es durchaus gute Angebote für Ausbildungen gibt“, so Porath.

Eines betonen die beiden Berufs- und Studienberaterinnen jedoch: „Wer eine akademische Ausbildung hat, der hat nach wie vor sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“ Aber, so ergänzt Manfred Kusserow, "wir werben nicht nur für ein Studium. Sondern wir bieten eine breite Informationsplattform, damit jeder gut abgesichert seine Entscheidung trifft."

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