Messerangreifer im Bus überwältigt Bonner nach Rettungstat in Linienbus für „XY“-Preis nominiert

Bonn/München · Ahmad Al Sheikh Hussein Kames hat bei einer Messerattacke am Bonner Hauptbahnhof einem jungen Mann das Leben gerettet. Nun ist der 28-Jährige für den „XY“-Preis der Sendung „Aktenzeichen XY“ nominiert. Die Oma des Opfers hat ihn dafür vorgeschlagen.

 Ahmad Al Sheikh Hussein Kames rettete dem Opfer des Messerangriffs am Bonner Hauptbahnhof das Leben.

Ahmad Al Sheikh Hussein Kames rettete dem Opfer des Messerangriffs am Bonner Hauptbahnhof das Leben.

Foto: Benjamin Westhoff

Nach seinem mutigen Eingreifen bei einer Messerattacke am Bonner Hauptbahnhof ist Ahmad Al Sheikh Hussein Kames für den diesjährigen „XY“-Preis der Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ nominiert. Dies bestätigte eine Sprecherin des ZDF auf GA-Anfrage. An diesem Mittwochabend, 18. August, wird sein Fall in der Sendung gezeigt. Im Juli vergangenen Jahres hat Kames einem jungen Mann das Leben gerettet, der in einem Bus der Linie 601 am Bonner Hauptbahnhof unvermittelt von einem 56-Jährigen mit einem Messer attackiert wurde und dabei schwere Verletzungen davon getragen hat.

Kames hatte den um einiges größeren und schwereren Angreifer von dessen Opfer fortgerissen und ihn bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Danach leistete der ehemalige Medizinstudent aus Syrien, der heute eine Ausbildung zum Technischen Anästhesie-Assistenten an der Uniklinik Bonn absolviert, mit zwei weiteren Passanten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe bei dem schwerverletzten 22-Jährigen.

„Ohne Herrn Kames‘ Eingreifen hätten wir vermutlich heute ein Todesopfer zu beklagen“, lobte der Bonner Polizeipräsident Hoever ihn damals. Kames selbst gibt sich bescheiden: „Natürlich habe ich Angst gehabt. Aber ich habe nicht nachgedacht. Es ging um Mitmenschlichkeit, ich musste dem jungen Mann helfen.“

Die Nominierung gebe ihm ein gutes Gefühl und er hoffe, auch weiterhin seinen Weg in Deutschland erfolgreich zu gehen. Bis heute habe er Kontakt zur Familie des damaligen Opfers. „Was ich damals getan habe, war nicht großartig“, bewertet er im Nachhinein. Für ihn war es selbstverständlich, einzugreifen. Vor allem überwiege die Dankbarkeit an sein neues Heimatland. „Ich bin Deutschland dankbar, dass es mich als Flüchtling willkommen geheißen hat“, sagt er. „Was ich getan habe ist nichts im Vergleich dazu, was Deutschland für mich getan hat.“

Wie das ZDF mitteilte, haben mehrere Zuschauerinnen und Zuschauer der Sendung den 28-Jährigen für den mit 10.000 Euro dotierten „XY“-Preis vorgeschlagen - darunter auch die Oma des Mannes, dem Kames das Leben gerettet hat. Der Preis wird jeweils im Herbst vom Bundesinnenminister verliehen.

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