Kommentar zur Pensionierungswelle bei der Bonner Polizei Alarmierende Zahlen

Meinung | Bonn · Dass Gewerkschaften mehr Personal in Behörden fordern, ist nicht ungewöhnlich. Schließlich vertreten sie die Interessen von Beamten und Beschäftigten. Was aber aus dem Bonner Polizeipräsidium zu hören ist, lässt aufhorchen, meint GA-Redakteurin Ayla Jacob.

 Die Einsatzhundertschaft der Bonner Polizei bei einer Suchaktion in Bad Honnef.

Die Einsatzhundertschaft der Bonner Polizei bei einer Suchaktion in Bad Honnef.

Foto: Axel Vogel

Das gibt Anlass zur Besorgnis: 21 Polizeibeamte werden noch in diesem Jahr pensioniert, 212 weitere folgen bis 2022. Und die Zahl der jungen Polizisten, die nachrücken, reicht nicht aus, um alle freien Stellen zu besetzen.

Da ist es ein Schritt in die richtige Richtung, dass die schwarz-gelbe Landesregierung die Einstellungszahlen immer weiter erhöht hat – auf zuletzt 2500 pro Jahr. Die endgültige Lösung des Problems aber ist es noch nicht. Zum einen sind die positiven Auswirkungen der Nachwuchsförderung erst spürbar, wenn die neuen Kommissare ihre dreijährige Ausbildung beendet haben. Zum anderen haben neue Verordnungen, etwa das neue Schichtmodell, die Situation verschärft. Sie sehen zum Beispiel längere Pausen zwischen den Diensten vor.

Mithin braucht es deutlich mehr Personal, um die gleiche Leistung wie bislang zu erbringen. Und: Die Anforderungen an die Beamten wachsten stetig, sie sind überlastet und gestresst. Deswegen muss die Landesregierung den einmal eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen. Auch in Zukunft müssen neue Beamte nach Bonn geschickt, das Personal sukzessive deutlich aufgestockt werden. Nur so ist es möglich, dass die Polizei neben den Notrufen und täglichen Einsätzen auch Präsenz auf der Straße zeigen kann. Nur so bleibt sie handlungsfähig – und in der Lage, weiterhin für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen.

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