Kommentar Albtraum der Alträucher

Alträucher, wie wir im Rheinland seit jeher die fahrenden Schrotthändler nennen, gehören einem aussterbenden Berufszweig an. Spätestens, seitdem sie vom Staat immer mehr in ihrer Sammelwut beschränkt werden, um wildes Müllentsorgen zu verhindern.

Aber werden hier womöglich die Falschen getroffen? Warum sollte ein fahrender Schrotthändler sein gesammeltes Altmetall irgendwo in die Landschaft kippen, wenn er doch vom Großhändler Geld dafür erhalten kann. Andersherum: Warum sollte er sich mühsam Müll auf die Ladefläche seines Wagens packen, um ihn dann im Wald illegal zu entsorgen? Das macht keinen Sinn. Deshalb ist zu vermuten: Die Leute, die illegal Müll entsorgen, und die, die mit der Glocke klingeln und als "Alträucher" das Altmetall sammeln, sind zwei verschiedene Personenkreise.

Dasselbe beim Sperrmüll, wo fahrende Händler mit Kleinstgewerbe nicht mitfischen dürfen, unter Androhung von Strafen. Nur seltsam, dass andere gewerbliche Händler - die mit osteuropäischen Kennzeichen am Auto - sich darum nicht scheren und anscheinend sammeln können, ohne Kontrollen zu befürchten. Dass Menschen sich am Sperrmüll bedienen dürfen, um Brauchbares wiederzuverwerten, ist eine sinnvolle Sache. Dass dabei mit zweierlei Maß gemessen wird, aber nicht.

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