Alle Blicke richten sich auf die "Auerberger Mitte"

Norbert Neu leitet jetzt den Ortsausschuss - Jürgen Gädeker wird nach 13-jähriger Amtszeit Ehrenvorsitzender - Der neue Vorstand will sich um die Verkehrsprobleme an der Pariser Straße kümmern

Alle Blicke richten sich auf die "Auerberger Mitte"
Foto: Engels

Auerberg. Der Ortsausschuss Auerberg hat einen neuen Vorsitzenden. Nachdem sich Jürgen Gädeker nach 13-jähriger Amtszeit bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatte, wurde sein Stellvertreter Norbert Neu an die Spitze berufen.

Gädeker wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Auerberg hat nun also einen neuen "Kümmerer". Diese Formulierung stammt von dem ehemaligen Bonner Bezirksvorsteher Karl Wilhelm Starcke, der vor einigen Jahren bei einem Empfang für die Ortsausschüsse des Stadtbezirks im Stadthaus diesen Begriff so definierte: "Sie kennen die Probleme in ihren Stadtteilen und wissen, wo der Schuh drückt."

Das soll laut Neu auch weiterhin der Fall sein. Neu ist seit 1966 Auerberger, besuchte zunächst die Jahnschule und die Freiherr-vom-Stein-Realschule, bevor es ihn aufs Friedrich-Ebert-Gymnasium verschlug. Seine Lehre zum Industriekaufmann absolvierte der heute 46-jährige Kommunikationswirt wieder in Auerberg, nämlich bei den damaligen Vereinigten Aluminium Werken (heute Corus).

Zum Ehrenamt kam der Vater dreier Kinder als Sprecher der Elterninitiative für mehr Kindergartenplätze in Auerberg 1991. Das sichtbare Ergebnis der Initiative ist der Kindergarten Auerburg an der Helsinkistraße. Seine Stellvertreterin ist Sonja Kaßler. 1961 im Eifelstädtchen Daun geboren, kam Kaßler 1980 zum Studium nach Bonn.

Das Vordiplom in Geografie, Städtebau und Verkehrsplanung wurde seinerzeit noch absolviert, dann änderten Heirat und drei Kinder die weitere Planung. Den Einstieg ins Ehrenamt fand Kaßler 1994 über den Förderverein Stadtbücherei Rheindorf/Auerberg, für den sie sich als Vorsitzende nach wie vor engagiert. Sowohl Neu als auch Kaßler sind seit 2000 im Ortsausschuss.

Er als gewähltes Mitglied, sie als Delegierte des Fördervereins. Beide sind bei der Stadtteil-Zeitschrift "Dat Blättche" aktiv, die dreimal im Jahr mit Nachrichten aus Auerberg und Graurheindorf erscheint.

"Wichtig für die Zukunft unseres Stadtteils ist zunächst einmal die Entwicklung der Auerberger Mitte, auf die wir schon so lange warten", sagt Neu in einem Gespräch mit dem GA, "wobei wir ziemliche Bauchschmerzen haben, seit wir feststellen mussten, dass die Verkehrsplanung für dieses Projekt sträflich vernachlässigt wurde". Die Pariser Straße sei wegen der vielen Ampeln und der unverhältnismäßig langen Rotphasen schon jetzt eine Zumutung, so Neu.

Mittel- und langfristig geht es dem neuen Vorsitzenden um eine höherwertige Bebauung auf den Freiflächen rechts und links der Pariser Straße, in der im Laufe der nächsten Jahre Wohnraum geschaffen werden soll für weitere 1 000 bis 1 500 Einwohner des Stadtteils.

Besonders auf höherwertige Bausubstanz setzt Neu seine Hoffnungen: "Wir haben einen Ausländeranteil von 38,5 Prozent und liegen damit weit über dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Wir benötigen dringend einen Gegenpunkt zu den vielen Sozialbauten."

Er legt Wert darauf, dass die meisten Auerberger gerne mit Ausländern zusammenleben, aber die Mischung müsse stimmen, "damit Auerberg ein lebens- und liebenswerter Stadtteil im Bonner Norden bleibt".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort