Umbau des Rheingartens Almhütte in der Rheinaue

BONN · Der Rheingarten auf dem Hügel am Rande der Rheinaue wird ab Herbst 2016 von Dirk Dötsch bewirtschaftet. Derzeit wird der Vertrag mit dem Rheinauenpächter und Betreiber des Parkrestaurants Rheinaue vom Liegenschaftsamt ausgearbeitet.

Dötsch hat vor, sein neues gastronomisches Standbein in der Woche nach Pützchens Markt im September kommenden Jahres mit einem Oktoberfest zu eröffnen.

Bis dahin gibt es freilich noch viel zu tun. Bekanntlich ist das zur Bundesgartenschau 1979 als Rheinland-Pfalz-Pavillon errichtete Gebäude unter Denkmalschutz gestellt worden. Wie berichtet, ist das Gebäude, das seit mehr als einem Jahr leer steht, in einem äußerst schlechten baulichen Zustand.

Hohe Investitionen

"Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass das Gebäude komplett entkernt werden muss. Wir wollen das Ständerwerk, die Außenhülle mit der markanten achteckigen Form und das Dach erhalten", berichtet Dötsch, der nach eigenen Angaben 800.000 bis einer Million Euro in das Projekt investieren will. Die Urheberrechte liegen bei Jan van Dorp, dessen Vater den Pavillon einst entworfen hatte.

Der Bonner Architekt ist in die Planungen ebenso eingebunden, wie der Vater der Rheinaue, der Landschaftsarchitekt Gottfried Hansjakob. "Wir werden mehr Fläche brauchen, schon um auch genügend Personal- und Wirtschaftsräume vorhalten zu können, die heute zwingend vorgeschrieben sind", sagte Dötsch dem GA.

So soll nun praktisch ein Halbgürtel mit Außenbalkon vor den Pavillon gesetzt werden, und zwar zur Seite, von der aus man einen Blick auf den kleinen Schiffchensee in der Rheinaue hat. Zudem soll auch ein Biergarten auf der rückwärtigen Seite zum kleinen Weinberg hin entstehen.

Aprè-Ski-Partylocation?

Dötsch nennt es ein "gastronomisches Konzept aus der Bergregion, Allgäu, Österreich, Südtirol". Als "Almhütte" will er es eigentlich nicht so gerne bezeichnen, weil man damit eher eine Aprè-Ski-Partylocation verbinde, meint der Gastronom. Und das soll es eben auf keinen Fall werden.

"Die Bauweise kommt dem zwar nah, aber es geht mir in erster Linie um ein entsprechendes Speise- und Getränkekonzept, als auf musikalische Gaudi." Dötsch spricht von "niveauvoller Gastronomie mit Unterhaltungswert".

Tatsächlich habe er für sein Parkrestaurant mal daran gedacht, solch ein Almhüttenkonzept saisonal umzusetzen. "Die Pläne habe ich in der Schublade, und ich dachte mir, das Grundkonzept könnte am Rheingarten funktionieren." Also habe er sich damit für die von der Stadt ausgeschriebene Gastronomie beworben.

Innen soll das neue Haus Platz für 175 Gäste bieten, auf der Terrasse für 60, im Biergarten für 40 Gäste. "Die Restaurantgröße brauchen wir in Bonn", meint Dötsch, der seit 15 Jahren das Parkrestaurant betreibt und seit sieben Jahren Pächter der Rheinaue ist. Gerade was Firmenfeiern angehe, gebe es in dieser Größenordnung zu wenig Angebot.

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