Sanierung der Rheinuferpromenade Alte Bäume am Brassertufer in Bonn gefällt

Bonn · Sieben Bäume sind am Dienstag am Brassertufer an der Oper gefällt worden. Das hatte die Stadt Bonn im Rahmen der Sanierung der Promenade veranlasst. Rodungen gibt es auch im Botanischen Garten.

Wie die Stadt Bonn in einer Pressemitteilung erläuterte, haben die Wurzeln der Bäume am Rheinufer in den vergangenen Jahren immense Schäden an Gehwegen und Mauern verursacht. Teile der Mauer seien eingestürzt, der Rest gelte als stark einsturzgefährdet, hieß es. Jegliche bislang durchgeführten Reparaturen an der Mauer seien provisorisch gewesen.

Die aktuellen Baumfällungen gehörten zu den ersten Maßnahmen, das Brassertufer wieder dauerhaft verkehrssicher zu machen. Im Oktober 2018 hatte die Bezirksvertretung der Baumfällung zugestimmt. Im Vorfeld der Abstimmung war geprüft worden, ob auch andere Maßnahmen für die Sanierung durchführbar wären. „Eine Abholzung ist immer die letzte Lösung, eine Andere gab es in diesem Fall nicht“, so Andrea Schulte vom Presseamt. Neben der Wiederherstellung der Verkehrssicherheit soll mit Blick aufs Beethovenfest auch das Erscheinungsbild der Uferpromenade verschönert werden.

Die Bäume, fünf Silberahorne und zwei Linden, waren 50 bis 60 Jahre alt und 14 bis 21 Meter hoch. „Sie wurden damals mit dem Bau der Bonner Oper gepflanzt“, so Schulte. Laut Beschlussvorlage an die Bezirksvertretung waren die Bäume nur noch in einem befriedigenden oder ausreichenden Zustand. Die Fällung der Bäume soll unter anderem die Standortbedingungen für 15 andere Altbäume verbessern. Als Ausgleich werden sieben neue Bäume gepflanzt. Um zukünftigen Schäden vorzubeugen, werden Wurzelschutzfolien an den Beeträndern eingebaut.

Hainbuchhecke wurde restlos entfernt

Weitere Abholzarbeiten wurden am Montag am Botanischen Garten durchgeführt. Die Hainbuchhecke, die bis dato als Sichtschutz zur viel befahrenen Reuterstraße fungierte, wurde restlos entfernt. Dies führte zur Verwunderung bei Bürgern in den sozialen Netzwerken. „Die Entfernung der Hecke war seit Jahren geplant“, so Cornelia Löhne, Kustodin des Botanischen Gartens der Universität Bonn. „Um neue Lebensräume zu schaffen, müssen Gärten bei Zeiten umstrukturiert werden.“ Auf der Gartenseite des Zauns wurden vor einiger Zeit bereits Rosen angepflanzt, die nun hoch genug sind, um als Sichtschutz zu dienen. Zudem sei die Hecke über die Jahre zu groß geworden und habe zu wenig Platz gehabt. Die Entfernung der Hecke konnte die Universität selbst entscheiden. Genehmigungen sind lediglich bei der Fällung von Bäumen ab einem Stammumfang von einem Meter notwendig.

Diese hat sich der Botanische Garten für die Fällung von einigen Nadelbäumen eingeholt, die auf dem Schlossvorplatz stehen. „Die Bäume wurden vermehrt als 'wilde Toilette' missbraucht“, sagt Löhne. Um anschließend die historische Anlage optisch aufzugreifen, werden Laubbäume gepflanzt. Zudem müssen noch zwei Bergahorne gefällt werden. „Der trockene Sommer im vergangenen Jahr hat das Wurzelwerk stark geschädigt“, erklärt Löhne. Die Fällung der Bergahorne wurde von der Stadt und der Denkmalbehörde genehmigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort