Warnstreik in Bonn Am Freitag Streiks in Kitas der Awo

BONN · Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter von Einrichtungen des Kreisverbandes Bonn/Rhein-Sieg der Arbeiterwohlfahrt (Awo) für Freitag zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.

Betroffen davon sind in Bonn laut Gewerkschaftssekretär Arno Appelhoff die flexiblen Familiendienste sowie die Internationale Kindertagesstätte und die Kindertageseinrichtung Papatya in Bad Godesberg, außerdem die Kindertageseinrichtung "Villa W.i.E." in der Südstadt. "Wir haben in den Kitas Notgruppen eingerichtet", sagte Awo-Geschäftsführer Franz-Josef Windisch. Geschlossen bleiben müsste lediglich die Kita "Sonnenblume" in Alfter-Oedekoven.

Insgesamt seien 17 Einrichtungen des Kreisverband vom Streikaufruf betroffen. Keine Auswirkungen habe der Streik laut Windisch auf die Offenen Ganztagsschulen in Bonn, die unter Trägerschaft der Awo stehen. "Verdi hat den Entgelttarifvertrag gekündigt, die OGS fallen nicht darunter."

Sowohl in Wohn- als auch Betreuungsheimen sei die Versorgung sichergestellt. "Für die Einrichtung der stationären Pflege haben wir Notdienstvereinbarungen angeboten", sagte Appelhoff. Dies sei unter anderem bei Angeboten wie den flexiblen Familiendiensten geboten, bei denen es auch "um das Kindeswohl gehen kann".

Mit dem Streik wolle man sich gegen die "Abkopplung des Tarifvertrages vom öffentlichen Dienst" wehren, so der Gewerkschaftssekretär. Demnach würden bei der Awo beschäftigte Erzieherinnen bis zu 170 Euro weniger verdienen, als Kolleginnen, die bei der Stadt oder auch der Caritas angestellt sind. "Wir wissen, dass die Awo es deswegen schwer hat, freie Stellen zu besetzen", sagte Appelhoff. Neben einer Einkommenserhöhung fordert Verdi für die Beschäftigten 30 statt wie bisher 29 Tage Urlaub. Der Awo-Kreisverband beschäftige 350 Arbeitnehmer.

"Für die Mitarbeiter ist es das erste Mal, dass sie sich an Streiks beteiligen, sie beginnen, sich gegen die Entwicklung zu wehren", so Appelhoff. Am Morgen fahrenden die Streikenden von Siegburg aus nach Duisburg. Für die Kundgebung dort rechnet Verdi mit bis zu 1000 Teilnehmern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort