Bonner Medizinstudentin Am Wochenende "Miss Germany"?

Bonn · Miss Leverkusen“ und „Miss NRW“ ist Sarah Elzanowski schon, jetzt will die 25-Jährige auch „Miss Germany“ werden. Seit zwei Wochen wird die Medizin-Studentin aus Bonn für den Wettbewerb getrimmt, bei dem sie sich diesen Samstagabend im Europa-Park Rust 20 Konkurrentinnen stellen muss.

 Sarah Elzanowski tritt am Samstagabend bei der Wahl zur „Miss Germany“ an.

Sarah Elzanowski tritt am Samstagabend bei der Wahl zur „Miss Germany“ an.

Foto: Miss Germany Corporation

„„Auch wenn wir gegeneinander antreten, sind wir ein Team“, sagt sie. Und so oberflächlich, wie viele die Veranstaltung sehen, sei sie gar nicht. Seitdem Sarah Elzanowski im Januar den nordrhein-westfälischen „Miss“-Titel verliehen bekommen hat, hat sich einiges geändert. Es gibt viele repräsentative Termine und vor allem die Vorbereitung auf die deutschlandweite Misswahl.

„Auch die Patienten fragen häufiger nach mir und danach, ob ich wirklich Miss NRW bin. Angebaggert werde ich aber nicht“, erzählt die 25-Jährige. Derzeit absolviert sie in einer Bonner Praxis für Allgemeinmedizin ihr praktisches Jahr, den Schlusspunkt ihres Studiums. Das hatte die gebürtige Rechtenbacherin aus Hessen an der Universität in Gießen begonnen. Nach Bonn wechselte sie nicht nur wegen des Studiums, sondern auch wegen ihres Freundes. „Wir sind hier zusammengezogen.“

In den vergangenen fünf Jahren, die sie die meiste Zeit im Hörsaal verbrachte, modelte sie nur noch ab und zu. „Ich wollte mich auf eine Sache konzentrieren.“ Das war vorher noch ganz anders. Als sie gerade 18 war, gewann sie den Titel „Miss Tourism International“, und reiste für Fototermine um die ganze Welt. Eine aufregende Zeit, wie sie auch heute noch findet. „Da konnte ich meine Leidenschaft zu reisen mit meinem Job verbinden.“

Die Bild-Zeitung titelte damals „Vom Landei in Modelkartei“. „Das war aber völliger Quatsch, da dachte der Redakteur wohl mehr Aufmerksamkeit zu erregen“, sagt Elzanowski. Stattdessen stieg sie aus dem „Miss“-Wahl-Geschäft aus. Sie habe zwei Seiten in sich: einerseits die Begeisterung für Medizin und Wissenschaft, andererseits die für das Rampenlicht. Jetzt, wo sich ihr Studium dem Ende zuneigte, wollte sie es dann doch noch einmal wissen. „Wenn ich zu alt und mitten im Job bin, kann ich so etwas nicht mehr machen“, begründet sie ihre Entscheidung, bei der „Miss-Leverkusen“-Wahl anzutreten.

Durch den Sieg qualifizierte sie sich direkt für die Wahlen zur „Miss NRW.“ Für sie gab es aber noch einen weiteren, wichtigeren Grund: Nicht wegen des Ruhms oder der vielen Fotoshootings habe sie am Wettbewerb teilgenommen, sondern um Anschluss in der ihr fremden Stadt Bonn zu finden. „Man trifft einfach unglaublich viele Leute“, sagt sie. Dass sie als Bonnerin dafür nach Leverkusen reiste, habe daran gelegen, dass diese Wahl am nächsten war.

„Mit den ganzen Mädels macht es immer Spaß, auch jetzt bei 'Miss Germany'“, erzählt Elzanowski. Seit Tagen werden Deutschlands schönste Töchter gemeinsam für den großen Auftritt geschult, bekommen Laufsteg-Training, Knigge-Kurse und besuchen Institutionen wie das Europäische Parlament. „Da zeigt sich, dass es nicht nur um äußerliche Schönheit, sondern auch Charakter und Benehmen geht.“ Schließlich müsse man bei internationalen Veranstaltungen Deutschland vertreten.

Und was passiert, wenn sie tatsächlich „Miss Germany“ wird? „Dann nehme ich mir ein Jahr lang eine Auszeit und bin 'Miss Germany'.“ Sie hofft, durch die vielen Kontakte und die Prominenz auch etwas in Bonn bewegen zu können. Beispielsweise durch Spendengalas, „oder so wie Eckhart von Hirschhausen mit seinen Auftritten“.

Ein Projekt, dass sie unterstützen möchte, weiß Sarah Elzanowski schon jetzt: Clowns auf Kinderstationen, die die kleinen Patienten in schwierigen Situationen aufheitern.

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