Prozess in Bonn Angeklagter wollte Opfer eine Lektion erteilen

Bonn · Weil er eine Kneipenbekanntschaft auf dem Weg durch die Bonner Altstadt krankenhausreif geprügelt und vergewaltigt haben soll, steht ein 20-Jähriger seit heute vor der Bonner Jugendstrafkammer

Im Innenhof des Bonner Frauenmuseums soll der junge Mann auf der Anklagebank am frühen Morgen des 6. Dezember die 41-jährige Hausfrau und Mutter, die er kurz zuvor in einer Gaststätte kennengelernt hatte, so massiv geschlagen und vor allem ins Gesicht getreten haben, dass sie sich in Angst um ihr Leben tot stellte. Anschließend soll er sich sexuell an ihr vergangen haben. Nun wirft die Bonner Staatsanwaltschaft dem 20-Jährigen gefährliche Körperverletzung und Vergewaltigung vor.

Doch während die Frau behauptet, es sei ihr nur um eine nächtliche Begleitung für den Weg nach Hause gegangen sein, schildert der Fachoberschüler den Fall ganz anders. So gibt der Angeklagte zwar an diesem ersten Prozesstag die Gewaltattacke gegen die 41-Jährige zu, bestreitet die Vergewaltigung allerdings mit Nachdruck. Will man ihm glauben, sei er deshalb so in Rage geraten, weil die Frau sich zuerst einem anderen Mann aus der Kneipe angedient habe. Aus Abscheu über ihr Verhalten habe er ihr eine Lektion erteilen wollen und sie deshalb attackiert. Das Gericht muss nun an mehreren Prozesstagen der Wahrheit auf die Spur kommen.

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