Dreharbeiten in Bonn Anke Engelke macht Jagd auf Gespenster

BONN · Die Rittershausstraße war am Mittwoch fest in der Hand von Filmleuten: Eine Vielzahl an technischem Equipment stand auf dem Bürgersteig, große Strahler und ein überdimensionales Lichtsegel fielen ins Auge. In den Seitenstraßen parkten mehrere Lastwagen eines großen Autovermieters.

 Erfolgreiche Gespensterjäger: Anke Engelke (Hedwig Kümmelsaft), Tobi Baumann (Regisseur), Milo Parker (Tom Tomsky) und Ruby O. Fee (Lola Tomsky).

Erfolgreiche Gespensterjäger: Anke Engelke (Hedwig Kümmelsaft), Tobi Baumann (Regisseur), Milo Parker (Tom Tomsky) und Ruby O. Fee (Lola Tomsky).

Foto: Maximilian Mühlens

Absperrpersonal hatte auf der Schumannstraße, die als Abstellfläche diente, alle Hände voll zu tun, um Schaulustige wegzuschicken oder den Verkehr kurz anzuhalten. Und immer wieder fiel der eine berühmte Satz: "Und Action, bitte!". Die beeindruckende Film-Technik war vor einem der Altbauten in der Rittershausstraße aufgebaut. Die Filmleute bezeichneten den Drehort schlicht als "Haus der Familie Tomsky".

Nach Dreharbeiten in Wien und München fiel am Mittwoch die Klappe für den Familienfilm "Gespensterjäger - Auf eisiger Spur" auch in Bonn. Die Vorlage für den Film lieferte Bestsellerautorin Cornelia Funke mit ihrem gleichnamigen Buch - für die Filmversion musste die Geschichte ein wenig umgeschrieben werden.

"Bücher kann man ja leider nie eins zu eins nachspielen", erklärte Anke Engelke, die mit ihrer Rolle der Gespensterjägerin Hedwig Kümmelsaft eine der Hauptrollen übernommen hat. Regisseur Tobi Baumann und Engelke kennen sich schon lange, viele Formate haben sie gemeinsam umgesetzt. Für Engelke ist die lange Bekanntschaft nur gut: "Da weiß man, was einen erwartet", erklärte sie lachend.

Der eigentliche Star am Set war aber der britische Jung-Schauspieler Milo Parker, der in die Rolle des Tom Tomsky schlüpft. Und als dieser macht er eine atemberaubende Entdeckung: Zufällig findet er im Keller ein grünes und schleimiges Gespenst namens Hugo - schnell merkt Tom, dass Hugo völlig harmlos ist, aber dringend Hilfe braucht. Denn in dessen Gespenstervilla hat sich ein gefährliches Urzeitliches Eisgespenst (UEG) eingenistet, das mitten im Hochsommer arktische Kälte in der Stadt verbreitet. Tom und Hugo wenden sich an die professionelle Geisterjägerin Hedwig Kümmelsaft, die den beiden das Einmaleins der Gespensterjagd lehrt - die drei unterschiedlichen Charaktere werden zu einem unzertrennlichen Team: Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen das UEG auf.

Parker, der erst elf Jahre alt ist und ausschließlich auf Englisch dreht, wirkt wie ein echter Profi. Die Hände steckte er sich cool in die Hosentaschen und erklärte, dass es nicht seine erste große Rolle in einem Kinofilm sei. "In Irland habe ich meinen ersten großen Film gedreht", erklärte er und lobte die spannenden Geschichten, die Cornelia Funke bisher geschrieben habe.

Bei seinem aktuellen Dreh würden ihm vor allem die vielen Action-Szenen gefallen. Wenn eine Umbaupause mal länger als 30 Minuten dauert, muss Milo zu einer Lehrerin, die ihn beim Dreh begleitet. Dann wird gelernt, damit er nicht ganz so viel Schulstoff verpasst. Allerdings erklärte dazu eine augenzwinkernde Anke Engelke: "Daher versuchen wir immer, dass die Umbauphasen nie länger als 29 Minuten dauern".

Regisseur Tobi Baumann zeigte sich indes begeistert vom Drehort Bonn. "Die Stadt ist sympathisch, vor allem die Straßen sind hier sehr schön". Für seinen Film konnte Baumann neben Anke Engelke auch weitere Top-Schauspieler, wie Karoline Herfurth ("Fuck Ju Göhte"), Christian Tramitz ("Der Schuh des Manitu") oder auch Christian Ulmen ("Männerherzen") verpflichten. Der Film soll im Frühjahr 2015 in den Kinos zu sehen sein.

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