Perfekt für die Zukunft aufgestellt Junge Anlagenmechaniker in Bonn schließen Ausbildung ab

Bonn · Am Sonntag, 16. April, fand die Lossprechung der Innung Sanitär-Heizung-Klima Bonn im Dorinthotel statt. Sind die neuen Fachkräfte auf die aktuellen Herausforderungen der Branche vorbereitet? Stichwort Heizungstausch.

Benno Franke, stellvertretender Innungsobermeister, und Uwe Habeck, Vorsitzender Prüfungsausschuss (v. l.), ehren zusammen mit Guido Odenthal, Innungsobermeister Bonn/ Rhein-Sieg (r.), die beiden Prüfungsbesten Niko Gräfrath und Jannis Ruschke.

Benno Franke, stellvertretender Innungsobermeister, und Uwe Habeck, Vorsitzender Prüfungsausschuss (v. l.), ehren zusammen mit Guido Odenthal, Innungsobermeister Bonn/ Rhein-Sieg (r.), die beiden Prüfungsbesten Niko Gräfrath und Jannis Ruschke.

Foto: Sebastian Flick

Überdurchschnittlich gut haben Niko Gräfrath (28) und Jannis Ruschke (25) ihre Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik abgeschlossen. „Meine Ausbildungszeit konnte ich von dreieinhalb auf zwei Jahre verkürzen“, berichtet Ruschke. Und auch Gräfrath kann nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung früher in das erste Gesellenjahr einsteigen. „Vor meiner Ausbildung hatte ich zwei Bürojobs. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Handwerk im Vergleich zu den Bürojobs so viel attraktiver ist“, berichtet Gräfrath.

Bei der Lossprechungsfeier im Dorint Hotel haben die neuen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik am Sonntag ihre Gesellenbriefe erhalten. Zusammen mit Stefanie Wopfner und Francesco Daun wurden Gräfrath und Ruschke als Prüfungsbeste geehrt.

Neue Technologien in Zeiten des Klimawandels und der Energiewende machen den Beruf, für den sich Gräfrath und Ruschke entschieden haben, heute deutlich komplexer, doch genau das lieben die beiden an ihrer Arbeit: „Die Vielfalt stellt uns vor neue spannende Herausforderungen“, sagt Ruschke.

Motiviert sind die beiden auch durch den guten Lohn: „Nach einer Ausbildung im Handwerk kann man heute genauso gut verdienen wie nach einem Studium“, weiß Gräfrath. Tatsächlich sind die Tarife bereits in den ersten drei Gesellenjahren vielversprechend: „Wenn man sich erfolgreich qualifiziert, kann man auch in den ersten Jahren bereits übertariflich arbeiten“, so Paul Dobelke, Vorstandsmitglied der Innung Bonn/Rhein-Sieg.

Dass die Ausbildung im Sanitär-, Heizungs- und Klimabereich die Türen zu dem Zukunftsberuf schlechthin öffnet, zeigt sich auch am Thema Erneuerbare Energien: „Wir wollen die Energieeffizienz im Gebäudebereich voranbringen. Dies wird nur mit unseren Betrieben und deren Fachkräften funktionieren“, sagt Obermeister Heinz-Guido Odenthal.

Die Vorgabe der Bundesregierung, jedes Jahr bundesweit 400.000 Wärmepumpen zu installieren, zeigt ebenfalls, wie sehr Fachkräfte in diesem Handwerksberuf benötigt werden: „Da brauchen wir jeden, sonst werden wir die Energiewende nicht schaffen können“, betont Dobelke.

Wichtiges Fundament

Privatpersonen, die sich für eine Wärmepumpe entscheiden, sollten allerdings erst ihre Immobilie genau unter die Lupe nehmen: „In vielen älteren, schlecht gedämmten Häusern, ist die Installation einer Wärmepumpe nicht möglich. In solch einem Fall müsste man erst in die Dämmung investieren. Alternativ besteht auch noch die Möglichkeit, einer Hybridlösung“, sagt Dobelke und empfiehlt allen noch Unentschlossenen die niederschwelligen Beratungen bei der Bonner Energie Agentur.

Auf die neuen Anlagenmechaniker wartet in den kommenden Jahren ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag: „Auch Gasheizungen werden nicht von heute auf morgen abgeschaltet und werden weiterhin instandgesetzt werden müssen“, sagt Wolfgang Schmeil, Geschäftsführer der Innung. In Zeiten des technologischen Wandels bildet die Ausbildung heute nach wie vor ein wichtiges Fundament, auf das man aber weiter aufbauen muss: „Ohne eine Spezialisierung nach der Ausbildung bekommen Sie die Komplexität der Themen heute nicht in den Griff“, sagt Dobelke. Eine Weiterbildung im Bädereinbau oder im Bereich der Klimatisierung wären nur zwei von vielen Optionen, die den neuen Gesellen zur Verfügung stehen.

Ruschke plant, zunächst einen Meisterschein zu machen, um sich später als Mechatroniker in der Kältetechnik zu spezialisieren. „Mit einem Kälteschein darf man an Wärmepumpen arbeiten“, erklärt er. Damit wäre er für die Zukunft sicher aufgestellt.

Die Gesellenprüfung im Winter 2022/23 haben von insgesamt 125 Teilnehmern 108 bestanden.

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