Bezirksvertretung Bonn Anwohner genervt von wartenden Taxen

VENUSBERG · Zwei Bürgeranträge für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Bonn beschäftigen sich mit der Verlegung der Taxistände.

Ein Thema, das zwar nichts mit dem Bau des "ElKi" zu tun hat, aber mit der Verkehrsproblematik zusammenhängt, sind die Taxistände an der Sigmund-Freud-Straße. Früher standen dort maximal drei Taxen, heute ist dort Platz für 15 Fahrzeuge. Zwei Bürgeranträge beschäftigen sich mit einer möglichen Verlegung auf das Uniklinikum-Gelände und werden am 4. November in der Bezirksvertretung Bonn diskutiert. Pikant: Der eine Antrag lehnt die Forderungen des anderen ab.

Das vorderste Taxi nimmt Passagiere auf, fährt weg. Die Taxifahrer, die am Stand vor dem Uniklinikum dahinter warten, starten die Autos, fahren einige Meter vor, schalten die Motoren wieder aus, einige lassen sie gleich laufen. Viele Fahrgäste müssen vor Uniklinikum-Gebäuden abgeholt werden, also müssen die Taxen wenden und auf das Gelände fahren, die Passagiere einsammeln und wieder hinausfahren. Für die Anwohner ist das ein belastender Zustand.

Jan Hesse, der den Antrag eingereicht hat, fordert außerdem die Schließung einer Einfahrt am Parkhaus Nord. Die sei als Baustelleneinfahrt für die Errichtung des Parkhauses entstanden und werde heute nur noch von Versorgungs- und Müllfahrzeugen sowie gelegentlich von Krankenwagen genutzt. Diese Fahrzeuge würden den Verkehr auf der Sigmund-Freud-Straße behindern und die Anwohner stören. Hesse will deshalb erreichen, dass die Einfahrt nur noch für Notfalltransporte genutzt werden darf.

Die Anwohner-Initiative Venusberg unterstützt diesen Antrag. Die Taxen würden nur von Klinikbesuchern genutzt, nicht von Anwohnern. "Dass auch hier die durch den Ausbau des Uniklinikums entstehenden verkehrlichen Belastungen allein auf Kosten der Anwohner bewältigt werden sollen, ist symptomatisch für den Umgang von Uniklinikum und Stadt mit der desolaten Verkehrssituation auf dem Venusberg", beklagt die Initiative. Bedenklich findet deren Sprecherin Barbara Dreymann den zweiten Antrag: In diesem wird gefordert, Hesses Antrag abzulehnen.

Er würde nicht zur Lösung des Verkehrsproblems beiragen sondern helfe "nach dem Sankt-Florians-Prinzip höchstens dem Antragsteller zu Lasten anderer Anwohner", so die Begründung. Helfen würde nur eine komplette statt einer Teilverlagerung des Taxistandes und der Einfahrt für Krankentransporte.

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