August-Macke-Viertel Anwohner hoffen auf weniger Verkehr
NORDSTADT · Rundgang mit der FDP durch die Bonner Nordstadt. Die Museumsdirektorin hat dabei die Erweiterung des Macke-Hauses vorgestellt.
Die Zukunft der Viktoriabrücke stand im Mittelpunkt einer Ortsbegehung im August-Macke-Viertel, zu der die FDP-Ratsfraktion eingeladen hatte. Rund ein Dutzend Bürger und Anwohner sowie Vertreter von ortsansässigen Vereinen und Initiativen kamen dazu.
"Zuletzt hatten uns vermehrt Zuschriften mit quartiersspezifischen Anliegen erreicht", sagte der Kreis- und Fraktionsvorsitzende Werner Hümmrich. "Darum wollten wir uns im Rahmen dieser Begehung einen unmittelbaren Eindruck vor Ort verschaffen."
Gemeinsam mit Frank Thomas, planungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, stellte sich Hümmrich einer Diskussion zu den unterschiedlichen Anliegen der Bürger. In diesem Zusammenhang kamen verkehrs- und kulturpolitische, aber auch städteplanerische Themen zur Sprache.
Zentraler Gesprächspunkt war dabei der Neu- und Ausbau der Viktoriabrücke, der erst am Mittwoch im Planungsausschuss besprochen worden war. Unter den Teilnehmern der Begehung herrschte Einigkeit, dass eine Rampenanbindung der Brücke an die Thomastraße zeitlich vor dem von Verwaltungsseite ins Auge gefasste Jahr 2017 erfolgen solle. Schließlich sei so ein vor rund zwei Jahrzehnten abgegebenes Versprechen der Politik - eine Entlastung der Verkehrssituation an der Bornheimer Straße - endlich einlösbar.
Zudem sei eine "optisch ansprechende Umsetzung" des Brückenbaus nicht zu vernachlässigen, so der Tenor. "Als dominanter Bau stellt die Brücke einen wichtigen Teil des ästhetischen Gesamteindrucks unseres Viertels dar", gab eine Teilnehmerin der Begehung zu Bedenken. "Ein kalter, grauer Betonklotz wäre in dem Zusammenhang eine schlechte Lösung."
In die Umgebung bestens passen wird der Erweiterungsbau des August-Macke-Hauses, dessen Planung die Gruppe ebenfalls in Augenschein genommen hatte. Museumsdirektorin Klara Drenker-Nagels stellte ihren Gästen das Modell und den Stand der Dinge vor: Sollte die Finanzierung bis zum Ende diesen Jahres unter Dach und Fach sein, wäre mit einer Fertigstellung des Baus im Jahr 2014 zu rechnen. Aktuell sind knapp 60 Prozent der Kosten gesichert, hieß es.
Zum Abschluss der Begehung überquerte die Gruppe den Hochstadenring in Richtung Altstadt. Exemplarisch wurde den FDP-Fraktionsmitgliedern ein Bauprojekt vorgestellt, das nach Ansicht der anwesenden Bürger in krassem Gegensatz zum Masterplan "Innere Stadt" und speziell zu der darin erwähnten Grünflächenmehrung in der Altstadt steht. Die Chance, einen Quartiersgarten zu gründen, sei an dieser Stelle leider vertan worden.
Auch wenn man am Ende des zweistündigen Rundgangs nicht bei allen Themen - etwa der Zukunft des Frankenbades - einer Meinung war, bezeichneten alle Beteiligten den Austausch als äußerst fruchtbar. Die Vertreter der FDP-Fraktion nahmen zahlreiche Eindrücke mit zurück in ihre politische Arbeit, während sich die Anwohner mit ihren vor Ort vorgebrachten Anliegen ernst genommen fühlten.