Post-Areal in der Bonner Nordstadt Anwohner wollen Wohnungen in Ex-Post-Immobilie

BONN · Wenn es nach dem Willen des Planungsausschuss des Bonner Stadtrates geht, sollen in den Hallen des ehemaligen Paketlagers am Kaiser-Karl-Ring Wohnungen entstehen. Das unterstützen auch Anwohner.

Das frühere Post-Areal, hier vom Frankenbad fotografiert, hat ein börsennotiertes Unternehmen aus Kanada gekauft.

Das frühere Post-Areal, hier vom Frankenbad fotografiert, hat ein börsennotiertes Unternehmen aus Kanada gekauft.

Foto: Benjamin Westhoff

Seit dem Auszug des Zentralen Sachspendenlagers aus den Hallen des ehemaligen Paketlagers steht die ehemalige Immobilie der Deutsche Post AG am Kaiser-Karl-Ring zwischen Dorotheenstraße und Vorgebirgsstraße leer. Die Politik hat bereits mehrheitlich einen Beschluss gefasst, dass sie an dieser Stelle in begehrter Wohnlage gerne den Bau von Wohnungen sehen würde, mindestens mit einem Anteil von 30 Prozent. Nun hat sich auch ein Arbeitskreis um die auch in Sachen Frankenbad sehr rührige Hildegard Kinzel gebildet, dem Anwohner der Altstadt angehören.

In den jüngsten Planungsausschuss hatten sie einen Bürgerantrag eingebracht, verbunden mit dem Wunsch, auf den dort zur Verfügung stehenden 7000 Quadratmetern mindestens 70 Prozent Wohnraum zu schaffen. Der Ausschuss hat daraufhin in eben jener Sitzung auf Anstoß von CDU und Grünen die Verwaltung damit beauftragt, das Gespräch mit dem Eigentümer zu suchen und die Haltung von Kommunalpolitik und aus der Bürgerschaft zu transportieren. Eine Bauvoranfrage liegt der Stadt bisher nicht vor. Sofern die Eigentümerin eine stellen sollte, will die Politik umgehend informiert werden und würde dann über eine sogenannte Veränderungssperre nachdenken. Damit könnte eine Genehmigung zumindest für einen gewissen Zeitraum zurückgestellt werden.

Deutsche Post hatte Grundstück im Paket verkauft

Die Post hatte das Grundstück gemeinsam mit anderen Immobilien in Deutschland in einem Paket verkauft. Dream Global Reit heißt der neue Eigentümer. Das börsennotierte kanadische Unternehmen ließ schon verlauten, dass es sich an der Stelle einen Neubau für ein Hotel, Büros und einen – eher kleinen – Anteil an Wohnungen vorstellen kann. Zum Kerngeschäft der Kanadier gehören gewerbliche Immobilien.

Zu einer Diskussionsrunde hatte der Arbeitskreis noch tags vor der Ausschusssitzung Planungspolitiker der Fraktionen eingeladen, die allesamt den Wunsch nach vielen Wohnungen begrüßten. Einerseits wollten die Bürger ihre Forderung nach 70 Prozent Wohnungen bekräftigen und andererseits die Handlungsspielräume erfragen. Rolf Beu (Grüne) beantwortete die Frage aus den Zuschauerreihen, warum die Stadt das Filetgrundstück nicht gekauft habe, damit, dass es ihr einfach nicht angeboten wurde. Aus der Runde ging hervor, dass die Eigentümer das als Gewerbegebiet ausgewiesene Bestandsgebäude als solches auch jederzeit nutzen könnten. Aus Sicht von Holger Schmidt (Linke) könne die Politik durchaus beschließen, einen Bebauungsplan aufzustellen, Forderungen zu formulieren und so politischen Druck gegenüber dem Eigentümer aufbauen, während Bert Moll von der CDU dem Arbeitskreis riet, das Gespräch mit dem Investor zu suchen.

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