Auswirkungen der neuen L183 n Anwohner wünschen sich Lärmschutzwände

TANNENBUSCH · Grundsätzlich begrüßen die Tannenbuscher die kürzlich eingeweihte Verbindungsstraße zwischen dem Verteilerkreis an der Bonn-Brühler Straße und dem Gewerbegebiet bei Bornheim. Denn die Landstraße 183 n sorgt dafür, dass Lastwagen nicht mehr durch Wohngebiete fahren müssen.

 Nicht alles ist machbar: Ulrich Kelber (rechts) spricht mit den Anwohnern über die neue Umgehungsstraße und Möglichkeiten des Lärmschutzes.

Nicht alles ist machbar: Ulrich Kelber (rechts) spricht mit den Anwohnern über die neue Umgehungsstraße und Möglichkeiten des Lärmschutzes.

Foto: Stefan Knopp

Aber mit der neuen Straße ist auch neuer Lärm entstanden. Um zu erfahren, was sie dagegen tun können, hatten Anwohner den Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber (SPD) zum Gespräch gebeten.

Diese Straße hätte ursprünglich noch weiter von der Wohnbebauung entfernt verlaufen sollen, sagte Roman Rudnick von der Initiative Tannenbusch. Auch jetzt ist noch ein guter Abstand zwischen der L 183 n und den ersten Häusern, dazwischen liegt unter anderem der Grünzug Nord, in dem das Treffen stattfand.

Dort, stellte Kelber fest, höre man die Autobahn, aber kaum etwas von der Umgehungsstraße. Er sieht die Lärmbelastung vor allem in der Hauptverkehrszeit morgens und abends. Ärgerlich seien allerdings die "lauten Aufwachereignisse". Zum Beispiel Güterzüge auf der Bahntrasse und Motorenlärm auf der neuen Straße. Ein Anwohner merkte an, dass ihm aufgefallen sei, "dass diese Strecke ganz intensiv von Motorradfahrern genutzt wird". Einige Anwesende bestätigten das. Davon würden nachts sogar ihre Kinder wach, sagte eine Mutter.

Eine Möglichkeit zur Lärmreduzierung seien laut Kelber Geschwindigkeitskontrollen. Die Anwohner wünschten sich aber auch Lärmschutzwände. Dafür müsste man aber zunächst Verkehrsmessungen vornehmen, erwiderte Kelber. Stadtplaner dürften kein Steuergeld für eine Lärmschutzwand ausgeben, deren Notwendigkeit nicht erwiesen ist.

Schon 2008 hatte der Landesbetrieb Straßen NRW ein Gutachten erstellt, nach dem die tagsüber erlaubten Höchstwerte von 59 Dezibel auch bei erhöhtem Verkehrsaufkommen in diesem Bereich nicht überschritten würden. Rudnick hatte das schon damals in einem Brief an die Stadt angezweifelt und Schallschutzwände gefordert.

"Wenn man das Gefühl hat, die Zahlen können nicht stimmen, dann muss man vielleicht mal selber eine ehrenamtliche Zählung machen", schlug Kelber vor. Um realistische Werte zu erhalten, müsse man allerdings warten, bis Verkehrsteilnehmer diese Strecke wahrgenommen haben und sie vom Navigationssystem erfasst worden ist. Der SPD-Politiker will klären, was passiert, wenn Rudnick Recht hatte und die damaligen Messungen nicht zutreffen.

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