Alter Zoll wird später fertig Arbeiten am Bauwerk dauern noch über ein Jahr

Bonn · Die Fertigstellung des Alten Zolls, der seit etwa vier Jahren saniert wird, verzögert sich. Es dauert noch gut ein Jahr, bis alle Arbeiten beendet sind.

Eigentlich sollte er jetzt wieder zugängig gemacht werden, doch der Bau und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) teilte der Stadt auf eine Anfrage der Bezirksvertretung Bonn mit: Es sei geplant, das Plateau der Öffentlichkeit im Laufe des Novembers wieder freizugeben.

Indes werden die Arbeiten noch wesentlich länger dauern, wie Christiane Feger vom BLB der Stadt mitteilte. Die Fertigstellung sämtlicher Mauern und Steinmetzarbeiten sei zum jetzigen Zeitpunkt mit „Ende Frühjahr/Anfang Sommer“ nächsten Jahres geplant, vorausgesetzt, es gebe keine Winterpause, so Feger.

Mauer am Brassertufer soll zwar schon Anfang November fertiggestellt sein, und auch das Gerüst soll dann abgebaut werden, allerdings sind noch weitere Folgearbeiten notwendig. So müssen etwa noch die Gehwege und Parkplätze wiederhergestellt werden, zudem stehen auch alle anderen Arbeiten an den Außenanlagen noch an.

Nach den Reinigungsarbeiten könne dann der Bauzaun entfernt werden. Allerdings bleiben noch etwa 20 Meter Baustelleneinrichtung entlang der Treppe zum Stadtgarten bestehen. Die Sanierung der südlichen Wand sei noch nicht abgeschlossen.

Zwar soll dann die Baustellenampel entfernt werden, aber es werden nicht alle Parkplätze wieder zur Verfügung stehen, heißt es. Zur Begründung für die zeitliche Verzögerung heißt es, dass sich während der Bauarbeiten herausgestellt habe, dass der Zustand des Bauwerkes „wesentlich desolater“ gewesen sei, als ursprünglich angenommen.

So wurde bei der Ausführung an einigen Bereichen festgestellt, dass sich ganze Wandabschnitte abschälten. Die Untersuchungen hätten vorab nur punktuell erfolgen können, so sei der genaue Zustand erst beim Öffnen des Mauerwerks zu beurteilen gewesen. So waren zunächst nur etwa 500 handgeformte Ziegelsteine ausgeschrieben, am Ende seien aber 21.000 Stück ersetzt worden.

Zusätzliche Arbeiten hätten auch am Gewölbe erfolgen müssen, das man unter der Rotunde entdeckt hatte. Dazu habe auch die Aufnahme durch die Bodendenkmalpflege gehört. Letztlich habe die Vernadelung umgeplant werden müssen. Wie berichtet, wurden zwecks Stabilisierung etwa 250 Verankerungen seitlich in die 1644 errichtete Dreikönigsbastion getrieben.

Durch all diese Umplanungen und Mehrarbeit verzögerten sich auch die Arbeiten an der Außenanlage. Zusätzlich hätte sich herausgestellt, dass die Kiesoberfläche auf dem Plateau sehr viel aufwendiger zu entsorgen war. Das Ganze habe eine deutlich größere Baustellenlogistik nach sich gezogen.

Das Pflanzen der Ersatzbäume für die gefällten Kastanien, könne nun erst ab Oktober erfolgen. Im Übrigen hat es während der Kampfmitteldetektion keine Funde gegeben, auch wenn es Verdachtsmomente gegeben hat. Eine vermeintliche Bombe stellte sich dann als großer eisenhaltiger Stein heraus.

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