Brücke kippte Richtung Bahngleise Arbeiten an maroder Brücke in Buschdorf haben begonnen

Buschdorf · Die Stadt Bonn hat mit den Reparaturarbeiten am gekippten Gehweg in Buschdorf begonnen. Die Arbeiten haben Auswirkungen auf den Verkehr der Stadtbahnlinie 16 - und den illegalen Verkehr auf dem Schleichweg.

 In der Nacht zu Dienstag haben die Abrissarbeiten an der Brücke Buschdorfer Straße begonnen.

In der Nacht zu Dienstag haben die Abrissarbeiten an der Brücke Buschdorfer Straße begonnen.

Foto: Benjamin Westhoff

Richard Baumann war kurz nach Weihnachten aufgefallen, dass mit der Brücke über der Stadtbahn in Buschdorf etwas nicht stimmte. Das Geländer hing schief, auch der Bürgersteig neigte sich deutlich sichtbar in Richtung Schienen. „Der ganze Sockel war hochgekommen“, stellte er an einer Abrisskante fest und informierte die Stadt Bonn. Sofort stellte die schwere Steine als Gewichte auf den Gehweg, damit nichts abbrechen konnte.

In der Nacht zu Dienstag haben die Reparaturarbeiten begonnen. So gibt es in diesen Tagen kein Durchkommen mehr auf der Buschdorfer Straße – ein beliebter Schleichweg nach Hersel. An schönen Wochenenden stauen sich die Autos ohnehin auf der schmalen Straße im Erholungsgebiet und parken wild. Dabei dürften sie dort gar nicht langfahren, der Weg ist nur für landwirtschaftlichen Verkehr und Radfahrer freigegeben.

Die Brückenreparaturen laufen wie berichtet bis Freitag, immer nachts von 23.30 bis 4 Uhr. Währenddessen werden die Stadtbahnfahrten von Bussen übernommen. Für die Neigung des Gehwegs und des Brückengeländers ist der Schutz für die Oberleitung mit verantwortlich. Diese Flügel aus Beton ragen links und rechts über die Brückenkappen hinaus und sind entsprechend schwer.

Zuganker der Brücke ist durchgerostet

Bonns Tiefbauamtsleiter Peter Esch vermutet nun, dass Regenwasser „in die Fuge zwischen Brücke und Kappe eingetreten ist und Zuganker im Stahlbeton durchgerostet sind“. So konnte sich die Kappe etwas in Richtung Gleise neigen. Jetzt wird der Flügel gestutzt, damit die Seite nicht noch mehr kippt. Nachhaltig sei das aber nicht, so Esch. Im Anschluss müsse geprüft werden, ob die Brückenkappe erneuert werden muss. Mit den vielen Autos auf der Straße hat der Schaden laut Esch nichts zu tun. Die Brücke halte das aus. Aber „eine Konstruktion mit einem Berührungsschutz aus Stahlbeton würde man heute anders planen“.

Erst am Wochenende herrschte wieder Hochbetrieb auf der Buschdorfer Straße, die Autos standen Schlange. Alle wollten den Sonnentag im Grünen C mit seinem Abenteuerspielplatz genießen. Der liegt – von der A 555 gut sichtbar – mitten im Acker. Wie man dorthin kommt, „ist allerdings nicht ausgeschildert“, so Anwohner Richard Baumann. Es gebe nur einen Feldweg voller Pfützen von der Schickgasse zum Spielplatz. „Da hat man ein süßes Bonbon hingelegt und keiner kommt ran“, sagt der Buschdorfer.

„Die Leute sind faul. Die wollen einen Drive-in“, sagt Baumanns Lebensgefährtin Ramona Theissen. Es seien am Sonntag Randstreifen und Wege zugeparkt worden. Ansonsten rasten die Autofahrer auf dem Schleichweg meist. Poller als Sperre hält die Stadt an diese Stelle für nicht sinnvoll. Die müssten mit einem Dreikantschlüssel herauszunehmen sein. Das Problem: „Die Pfosten verschwinden erfahrungsgemäß dann nach und nach“, sagt Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt. Kontrollen seien derzeit nicht geplant.

Ursprünglich sollten das Grüne C und die Häuser im umliegenden Baugebiet Rosenfeld gleichzeitig entstehen – samt Spiel- und Quartiersplatz sowie dem Sportplatz. Doch bis das neue Wohngebiet fertig sei, werde sich an der Wegführung nichts ändern, so die Stadt. Zumal Radfahrer und Fußgänger gut ins Erholungsgebiet kämen.

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