Drususstraße Arbeiten für neues Studentenwohnheim haben begonnen

CASTELL · Firmitas, utilitas, venustas: Ohne Latein geht nicht viel, wenn man auf historischem Boden in Castell baut. Im ältesten Bonner Stadtteil errichtet das Studentenwerk Bonn an der Drususstraße ein neues Wohnheim mit 72 Appartements.

 Der Abriss der alten Wohnhäuser aus den 1950er Jahren hat begonnen. Beim Aushub der neuen Baugrube müssen die Arbeiter große Sorgfalt walten lassen, denn das Gelände ist als Bodendenkmal ausgewiesen.

Der Abriss der alten Wohnhäuser aus den 1950er Jahren hat begonnen. Beim Aushub der neuen Baugrube müssen die Arbeiter große Sorgfalt walten lassen, denn das Gelände ist als Bodendenkmal ausgewiesen.

Foto: Horst Müller

Das bestehende Gebäude aus den 1950er Jahren wird derzeit abgerissen - es entsprach mit seiner einfachen Holzständerbauweise nicht mehr den Wohnstandards. An Festigkeit, Nützlichkeit und Schönheit, den drei zentralen Forderungen, die der antike Architekt und Autor eines der ältesten bekannten Architekturlehrbücher, Vitruv, an ein neues Bauwerk stellt, will sich denn auch Christoph Rütter vom ausführenden Architekturbüro Koenigs und Rütter messen lassen. "Die Fassade ist aus unterschiedlichen Schichten und Steinformaten aufgebaut, die den historisch vorgefundenen Schichtaufbau des Bodendenkmals aufgreifen", erläuterte Rütter an Ort und Stelle.

Das Studentenwohnheim erfüllt in punkto Energieeffizienz hohe Anforderungen: Es werde nur rund die Hälfte der Energie verbrauchen, die gemäß Energieeinsparverordnung maximal verbraucht werden darf. Nach dem neuen Energieausweis entspricht das der Energieeffizienzklasse A. Den zu erwartenden Funden aus der Römerzeit auf dem als Bodendenkmal ausgewiesenen Gelände wird in enger Abstimmung mit dem Landschaftsverband Rheinland Rechnung getragen. Nach dem Abriss dokumentieren zunächst Archäologen während einer rund sechs Monate dauernden Grabungsphase die Funde. Der Rohbau beginnt dann voraussichtlich Ende des Jahres, die Fertigstellung ist für das Jahr 2016 geplant.

Das Investitionsvolumen für Planung, Abriss, Grabungen und den Neubau liegt bei rund 6,8 Millionen Euro. "Eine gute und sinnvolle Investition. Wir sind sehr froh, dass wir die Anzahl der Wohnheimplätze hier in der Drususstraße auf der gleichen Fläche mehr als verdoppeln können - und das bei deutlich höherem Komfort und sehr hoher Energieeffizienz", sagte Alexander Bojanowsky, der Geschäftsführer des Studentenwerks.

Alle Appartements erhalten eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage und werden möbliert und inklusive einer Internetflatrate vermietet. Im Keller und im Außenbereich gibt es Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie insgesamt 13 Pkw-Stellplätze.

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